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Der Aufsteiger der letzten Saison, Darmstadt Diamonds, hatte sich das Hessenderby wohl auch anders vorgestellt. Die Phantoms dagegen waren am Samstagnachmittag direkt in der richtigen Stimmung, die anderen aus Hessen in die Mangel zu nehmen. Gerade auch mit dem überraschenden Auswärtserfolg gegen Ravensburg im Rücken hatten die Wiesbadener die richtigen Mittel, Darmstadt in die Schranken zu weisen.
Bei bestem Footballwetter und 27 Grad punkteten die Gastgeber gleich im ersten Quarter. Der Quarterback (#18), Brandon DiMarco, übergibt das Ei an Travis Grant (#4), der dann mit schnellen Schritten in die Endzone läuft. Nico Strahmann (#2) sorgte dann für den Extrapunkt. Fünf Spielminuten später macht das Trio die nächsten Punkte. Nach einem Fumble an der eigenen Endzone haben die Darmstädter den Weg für diese Punkte selber freigegeben. 14:0, ein komfortabler Anfang. Im zweiten Quarter tauchten ein paar Flüchtigkeitsfehler bei den Phantoms auf, doch allein das sehr sichere Passspiel des Quarterbacks sorgte immer wieder für die Ruhe und die Qualität des Spiels.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit kamen die nächsten Zähler dazu. Wieder ausgehend vom souveränen Brandon DiMarco erhielt Cordarious Mann (#3) in einem Handoff den Ball für den kurzen Weg in die gegnerische Endzone. Der fehlerfreie Nico Strahmann sorgte für den Halbzeitstand von 21:0.
In der ersten Halbzeit musste der Whitehat, der Hauptschiedsrichter, die eine oder andere getroffene Entscheidung wieder zurücknehmen oder korrigieren. Das sorgte auf beiden Seiten für Irritationen, auch bei den Zuschauern. In der zweiten Halbzeit haben die Schiedsrichter ihre Linie geändert. Anstatt Korrekturen variierte man viel mit persönlichen Fouls, die jedes Mal zu einer Strafe von 15 Yards in die eine oder andere Richtung des Feldes sorgte. Zum Teil wurde der Ausgangspunkt des neuen Spielzuges auf Grund addierter Strafen um ein halbes Feld verlegt. Viele Unterbrechungen nahmen dann auch ein wenig den Spielfluss, vor allem bei den Phantoms. Im dritten Quarter verwaltete der Gastgeber die 21:0.
Mit dem letzten Seitenwechsel kam die disziplinierte Spielweise der Wiesbaden Phantoms wieder voll zum Einsatz. Nach zwei Minuten übergibt der Quarterback das Ei an Travis Grant, der mit einem sehenswerten Querfeldeinlauf durch die Defense der Darmstädter die 30 Yards bis zur Endzone nahezu mühelos durchlief. Nico Strahmann rundete auch diesen Touchdown ab. Fünf Minuten später nimmt sich Brandon Di Marco ein wenig mehr Zeit für den entscheidenden Pass und konnte so ausnahmsweise Sascha Ehrlich (#86) als Passempfänger in der gegnerischen Endzone erfolgreich anspielen. Auch hier ist auf Nico Strahmann für den Extrapunkt Verlass.
In der Zwischenzeit konnten alle sieben Referees das „gelbe Tücher“ schmeißen trainieren. Zum Teil schaffte das Septett tatsächlich sechs gelbe Tücher gleichzeitig auf das Spielfeld zu werfen. Die Stimmung der beiden Teams wurde hier nicht verbessert.
Die erfolgreiche Defense der Phantoms, die heute den Darmstädter in jeder Situation die Lust zum Spielen nahmen, konnten drei Minuten vor Schluss einen Pass an der gegnerischen 15 Yard Linie erfolgreich abfangen, eine sogenannte Interception. Auch hier bewies Brandon DiMarco Kaltschnäuzigkeit und konnte das Spielgerät sanft über die Defense zum in der Endzone wartenden Fabian Sixtbauer lupfen. Nico Strahmann als Garant für den Extrapunkt spielte nun auf eine TwoPointConversion. Statt das Ei durch die Stangen zu treten, lief er mit dem Ei 25 Yards rückwärts, um dann erfolgreich einen Pass auf Stelios Tsavlidis zu werfen, der die letzten zwei Yards noch in die Endzone sprang. Jetzt waren die Gemüter so stark erhitzt, dass man nach dem folgenden Touchback sich am Rande des Spielfeldes in die Haare geriet. Nach ein paar erneuten Strafen nutzten die Darmstadt Diamonds die restlichen Sekunden, um das Spiel runter laufen zu lassen. Endstand 43:0.
Das Spiel, die Mannschaften, das Wetter, die Kaktusstreichler, American Food oder das Revierderby waren heute ein Garant für ein tolles Event. Auch das Wetter hatte durchgehalten und hatte das vom Deutschen Wetterdienst angekündigte Unwetter verschoben. Auch die Zuschauer waren begeistert und aus dem Häuschen. Wie schrieb Michael Wiegand, Media Director der Phantoms, so schön im Stadionheft. Zitat:“ Lasst uns Diamanten schleifen…“ Respekt; das war auf ganzer Linie erfolgreich.
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Wiesbaden Phantoms - Darmstadt Diamonds 43:0 (14:0/7:0/0:0/22:0)
Tabelle Süd
1 | Saarland Hurricanes | 8 | : | 2 | 202 | : | 73 | |
2 | Ravensburg Razorbacks | 8 | : | 4 | 209 | : | 163 | |
3 | Biberach Beavers | 6 | : | 2 | 118 | : | 90 | |
4 | Wiesbaden Phantoms | 6 | : | 4 | 150 | : | 114 | |
5 | Darmstadt Diamonds | 6 | : | 6 | 107 | : | 150 | |
6 | Straubing Spiders | 4 | : | 6 | 139 | : | 108 | |
7 | Gießen Golden Dragons | 0 | : | 14 | 48 | : | 275 |
Fotos: Joshua Ziß