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Schauen Sie doch mal ab dem 17. Oktober ins Wiesbadener Rathaus, denn bis zum 30. Oktober zeigt dort der Maler Boris Jacob seine Werke.
Boris Jacob thematisiert das Dilemma des Individuums zwischen dem Zwang zur Selbstinszenierung und dem instinktiven Verlangen, authentisch bleiben zu wollen. Sein Bildverständnis kommt dem Angebot „dahinter schauen zu wollen“ nah. Die Analogie zu Gebäude-Fassaden ist Absicht. Denn auch an ihnen hinterlassen die Zeit, die Witterung sowie die Menschen ihre Spuren. Immer wieder werden sie im Laufe ihrer Existenz übertüncht und erhalten einen neuen, moderneren Anstrich.
Doch sind es gerade jene Gebäude, an denen die Fassade bröckelt und die darunter zum Vorschein kommenden (Ge)schichten, die uns faszinieren und neugierig machen. Sie erzählen eine andere Wahrheit als diejenige, die sie im „Jetzt“ vorgeben, sein zu wollen und verdichten das Bild der Vielschichtigkeit. Die meist in Öl auf Leinwand ausgeführten, großformatigen Bilder sind an ihrer Peripherie abstrakt und dynamisch angelegt und werden zum Bild-Mittelpunkt hin detailgetreuer und realistischer.
Mit diesem Stilmittel wird das Spannungsfeld zwischen dem „Außen“ und dem „Innen“ sowie „Vorne“ und „Hinten“ zu einem Sog verstärkt, dessen Anziehungskraft man sich durch die Größe der Bilder nur schwer entziehen kann. Das fassadenhafte entsteht durch mehrfaches Übermalen und stellenweise lassen sich die übereinandergelegten Motive in Jacobs Arbeiten erkennen.
Boris Jacob, 1967 in Stuttgart geboren, lebt und arbeitet heute in Wiesbaden. Er studierte Design und Kunst in Pforzheim. Seine Arbeit führte ihn unter anderem nach Salzburg, Köln, Dubrovnik, Turin, London, Barcelona, Detroit und zuletzt Melbourne. Er nahm an verschiedenen Ausstellungen teil und war zudem auch als Dozent für Darstellungstechniken tätig.
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Was: Werke des Malers Boris Jacob
Wann: 17. bis zum 30. Oktober
Wo: Wiesbadener Rathaus, Schlossplatz 6, aus.
Symbolfoto