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Wenn Kinder unheilbar krank auf die Welt kommen oder früh ohne Hoffnung auf Heilung erkranken trifft es Familien das Schicksal mit voller Wucht. Zwischen Arztbesuchen, Therapien und dem normalen Alltag reiben sich die Familie oft völlig auf. Geschwisterkinder und auch Partnerschaften bleiben auf der Strecke und so stehen alle am Ende oft nicht nur vor der Trauer um den Verlust des Kindes, sondern auch vor den Scherben der Familie.
Hier setzt die Arbeit von Bärenherz an, denn die Familien erhalten hier Hilfe für das Leben. Das gut organisierte Netzwerk unterstützt in vielen Bereichen. Neben Therapien aller Art für die kleinen Patienten, gibt es Unterstützung für die Familie. Ehrenamtliche Mitarbeiter entlasten Eltern zum Beispiel stundenweise und schenken ihnen damit mehr Lebensqualität. Auch die Unterbringung für einen längeren Zeitraum ist möglich. In den hellen und freundlichen Räumen gibt es viele Möglichkeiten gemeinsam Zeit mit dem kranken Kind zu verbringen, während gesunde Geschwisterkinder zusammen spielen und toben können.
Wenn dann die Zeit für gekommen ist, bleibt im wahrsten Sinne des Wortes Zeit für Abschied. In einem eigens dafür vorgesehenen Trauerraum, der mit Holz und Wellenartigen Formen eingerichtet ist, kann man sich konfessionsübergreifend Verabschieden. Aber das ist der kleinste Teil der Zeit, der im Bärenherzhaus verbracht wird und so tobte auch am Tag der offenen Tür das Leben durch die Räume. Neben vielen Besuchern, die sich für die Arbeit interessierten konnte man Menschen treffen, die sich auf unterschiedliche Weise die Arbeit des Kinderhospizes unterstützen. Wir haben ein paar Beispiele für Sie zusammengestellt.
Besonders ins Auge fallen die Mitglieder der Streetbunnycrew. Hinter dem Namen verbirgt sich eine deutschlandweit organisierte Gruppe von Motorradfahrern, die in ihren rosa und weißen Hasenkostümen Spenden für die Kinderhospize sammeln und bei Veranstaltungen Freude in Gesichter zaubern. Wo kann man im Alltag schon auf einer Maschine sitzen, deren 135 PS bei Vollgas 280 Stundenkilometer schnell fährt? Auch wenn das Probesitzen nur im Stehen stattfindet – spannend ist es trotzdem.
Sven Gaber ist für die Region Hessen zuständig. Ihn freut es, dass die Streetbunnys so viel Freude spenden und gleichzeitig selbst Spaß in ihrer Gemeinschaft haben. „Motorradfahrer sind sowieso eine eigene Spezies, hier ist es leicht Gleichgesinnte zu finden und gemeinsam eine solche Aktion auf die Beine zu stellen“, sagt Gaber. Wenn die Streetbunnys in ihren Hasenkostümen mit ihren Motorrädern über die Straßen fahren, wird Sicherheit immer groß geschrieben und deshalb ist es selbstverständlich, dass alle darunter ihre vollständige Motorradkluft tragen. Flo Lamm fuhr schon mit Hasenkostüm zum Spaß auf seiner Maschine, bevor er Streetbunny wurde, da war der Schritt sich zu engagieren nicht mehr weit. Aktuell gibt es rund 500 Streetbunnys, 100 sind bereits im Verein organisiert. Kontaktdaten zu den „rosa“ Helfern auf zwei Rädern finden Sie in der InfoBox am Ende des Artikels.
Auch Barbara Tippmann engagiert sich für Bärenherz. Die Pensionärin und frühere Lufthanseatin ist dem Fliegen treu geblieben. Heute begleitet sie auf Abruf Stammzellen für Krebstherapien durch die ganze Welt. Damit sie auf ihren Reisen nicht so alleine ist, wird sie von ihrem Teddy begleitet, der seine Erlebnisse in einem Blog mit Gutenachtgeschichten für Kinder verarbeitet. In zahlreichen E-Mails wollten die Kinder wissen, wie Teddy mit Nachnamen heißt und da sich seine „Mutter“ Barbara schon lange für Bärenherz einsetzt, wurde er am Sonntag offiziell mit dem Nachnamen „Bärenherz“ ausgezeichnet. Infos zum „Teddy Bärenherz“ Blog finden Sie in der InfoBox am Ende des Artikels.
An einem Stand verkauft der 10-jährige Maximilian Gräff Selbstgenähtes und das ist wörtlich gemeint, den der Schüler des Wiesbadener Leipnitz Gymnasiums kam über eine ganz persönliche Geschichte zu dieser Fertigkeit. Vor vier Jahren erkrankte sein Freund an Krebs. Maximilian erkannte, dass die Mutter seines Freundes durch die Krankheit ihres Sohnes in finanzielle Schwierigkeiten geriet und bat zu Hause immer wieder um Geld. Seine Eltern unterstützten ihn eine Zeitlang, aber erklärten auch, dass diese Hilfe begrenzt sei. Eine Freundin zeigte Max, wie man aus Stoff wunderbare Dinge herstellen konnte und Max machte sich mit Feuereifer an die Arbeit.
Seither vertreibt er seine Kollektionen auf Flohmärkten und Festen. Nach Abzug der Kosten geht der Überschuss direkt an die unterschiedlichsten Hilfsprojekte für Kinder. Unterstützt durch seine Mama hilft er, wo Hilfe benötigt wird und ignoriert auch durchaus böse Kommentare von Kunden und anderen Kindern. Der 10-jährige ist sich seiner Sache sicher und das merkt man auch, wenn er seine Produkte am Stand erklärt. Wenn Sie Max und seine Aktion unterstützen wollen, dann freut er sich über Stoffspenden aller Art! Die Kontaktdaten finden Sie in der InfoBox am Ende des Artikels.
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Streetbunnycrew
Sie sind Motorradfahrer und haben Lust bei der Streetbunnycrew Hessen dabei zu sein?
Webseite: www.streetbunnycrew.net
E-Mail: info(at)streetbunnycrew.net
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Max & Anne Design
Sie möchten Maximilian mit Stoffspenden unterstützen oder mehr über seine Arbeit erfahren?
Webseite: www.maxundanna.com
E-Mail: Sabine.Graeff(at)t-online.de
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Reise-Blog von Teddy Bärenherz
Sie möchten Teddy Bärenherz auf seinen Reisen folgen?
Blog: www.teddybearenherz.com
Fotos: Petra Schumann