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Bauarbeiter aus Wiesbaden machten ihrem Ärger Luft! Schaufelbagger, Schippe, Rüttler & Co. standen am Mittwoch, 9. Mai für eine Stunde still – und das mitten auf einer Straße, die ein Neubaugebiet erschließen soll.
Die Bau-Pause von 12:30 bis 13:30 Uhr ist laut der IG BAU Hessen ein deutliches Signal an die Tarifpartner. „Bei den Bauarbeitern wächst die Unzufriedenheit. Auf Deutsch gesagt: Sie sind stinksauer, weil die Arbeitgeber die Tarifverhandlungen zum Scheitern geführt haben. Die Bau-Bosse sind nicht bereit, ein vernünftiges Lohn-Plus auf den Tisch zu legen. Das bringt den Bau zum Brodeln“, sagt Johannes Schader von der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Der IG BAU-Branchensekretär für das Baugewerbe will damit von Hessen aus ein „Straßenbau-Signal“ nach Berlin senden. Dort werde am Freitag, 11. Mai, die Schlichtung im Tarifkonflikt fortgesetzt.
Schlichter ist Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement. Die IG BAU hatte ihn angerufen, um im festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen den beiden Arbeitgeberverbänden der Bauwirtschaft, dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) sowie dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), und der Bau-Gewerkschaft zu vermitteln. Ein erstes Schlichtungstreffen zu Beginn dieser Woche hatte keine Einigung gebracht.
Für Johannes Schader ist es ohnehin ein „starkes Stück“, dass es so weit gekommen ist: „In anderen Branchen gibt es Tarifabschlüsse. Nur im Baugewerbe blockieren die Arbeitgeber. Und das, obwohl der Bau boomt und die Auftragsbücher voll sind.“ Zudem sei die Lohnforderung der IG BAU vergleichbar mit der anderer Branchen: 6 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Deshalb, so der IG BAU-Branchensekretär für das Baugewerbe, machten die Bauarbeiter in Wiesbaden mit ihrer „Bau-Pause“ eines noch einmal deutlich: „Ohne den Bau läuft nichts. Straßen entstehen nicht von alleine. Nur wenn gebaut wird, kann der Verkehr auch fließen.“
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Fotos: Petra Schumann