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„Ich finde diese Bezeichnung viel treffender, als all das was uns in unserer Sprache einfällt“, führte Dr. Christian Gastl zu Beginn der Jubiläumsfeier aus. Der Präsident bedankte sich auch bei den ehrenamtlichen Prüfern, ohne deren Unterstützung und pädagogischen Geschick eine an so hohen Standards orientierte Prüfung in Wiesbaden unmöglich wäre. Standards, mit denen fünf der besten Küchenmeister der vergangenen Jahre an diesem Abend die Gäste verzauberten.
Der Gastronomiebereich der Louise-Schroeder Schule in der Brunhildenstraße war fest in der Hand von Thomas Fraund, inzwischen Geschäftsführer von Fraund’s Restaurant in Oestrich-Winkel, Martino Stirn, Geschäftsführer des Restaurants Martino Kitchen in Wiesbaden sowie Dirk Auerswald aus Bad Schwalbach, Georgios Krokos aus Rüsselsheim und Freddy Ochoa aus Frankfurt. Auch wenn jeder Meisterkoch allein für sich für einen Gang verantwortlich zeichnete, brillierten die Meisterköche im Team vorzüglich. Ob beim Abschmecken, beim Anrichten oder beim Portionieren – am Ende war es die Gesamtleistung von fünf Meisterköchen und sechs angehenden Köchen, die die Gäste Wirtschaft und Politik mit ihren Kreationen kulinarisch fest den Bann zogen.
Der Zauber fing mit einem Amuse Bouche an, mit einem kleinen Appetit anregendem Häppchen Blätterteig, gefüllt mit Gänseleberparfait auf Apfel-Rote-Bete Salat und Rucola. Nach dem Küchengruß, der klassischerweise nicht als Gang gezählt wird, servierte das Team von Service-Leiterin Karin Schaneé den ersten Gang, eine Eiscreme von Ziegenfrischkäse auf Rosmari-Aprikosen mit Mallorquischen Honig und Blütenpollen Chilimandeln. Küchenmeister Fraund ist damit nicht nur ein wahres Kunstwerk gelungen. Vielmehr überzeugte Fraund Ziegenkäse-Zweifler davon, das selbst strenger Geschmack durch die richtigen Zutaten samtweich werden kann.
Auerswald, dem Küchenchef vom Kloster Tiefental, ist dies bei seinem Kokos-Currysüppchen ebenso eindrucksvoll gelungen, wie auch den anderen Meisterköchen. Wie dem Wiesbadner Martino Stirn, der dem wiederentdeckten Linseneintopf mit Kabeljau die Krone aufsetzte und damit besonders beim Präsidenten der IHK punkten konnte. Oder der Küchenmeister argentinischer Herkunft, Freddy Ochoa, der den Gästen das Beste vom Reh an Rotkohl, Selleriemus und Birnenchutney servierte - und dabei eindrucksvoll zeigte, das Wild nicht gleich Wild ist.
Den Abschluss des Fünf-Gängigen Menüs bildete ein Gedicht voller Überraschungen aus Schokolade, Banane, Passionsfrucht und Popcorn von Georgios Krokos. Während die Schokolade im Mund dahinschmolz, entfalteten winzige Zuckerkristalle kleine zarte Explosionen auf der Zunge.
Musisch begleitet wurde der Abend von dem bekannten Countertenor Andreas Scholl und der Sopranistin Elisabeth Scholl-Pölmann. Am E-Piano von Ingo Dannborn begleitet inszenierten sie Werke von Purcell, Brahms und Schuhmann.
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Die erste Küchenmeister Prüfung fand in Wiesbaden 1990 statt. Gemeinsam mit dem Wiesbadener Bildungsträger Fritz Wiebel & Partner hat die IHK seit 1990 in gut 50 Küchenmeister-Prüfungen mehr als 450 Küchenmeister weitergebildet: weiter gebildet in Themen rund um Warenwirtschaft, in Themen rund um den Kunden – den künftigen Gast im vielleicht eigenen Restaurant, in einfachen und komplexen kaufmännischen Angelegenheiten.