ANZEIGE
Wiesbadens Bürgermeister und Umweltdezernent Arno Goßmann hat sich gegen die von Lufthansa Flugsicherung und Fraport geforderte Flexibilisierung des Nachtflugverbotes am Frankfurter Flughafen ausgesprochen. „Sie bedeutet doch de facto eine Ausweitung der Nachtflüge um bis zu einer halben Stunde. Das kann nicht im Sinne der Menschen im Rhein-Main-Gebiet sein“, sagt Goßmann.
Natürlich müssten viele Fluggäste eine bittere Pille schlucken, wenn sie wegen weniger Minuten Überziehung der 23-Uhr-Grenze eine ungeplante Übernachtung in Frankfurt einzulegen hätten. „Aber dies zu verhindern liegt bei den Fluggesellschaften und dem Flughafenbetreiber, die ihre Zeitpläne entsprechend anpassen müssen“, betont Goßmann. In den dringendsten Fällen seien in den vergangenen Monaten einzelne Ausnahmen zugelassen worden – und diese schon in nicht geringem Maße, erinnert Goßmann an die Debatte um die Ausnahmen vom Nachtflugverbot. Jetzt eine Aufweichung um bis zu 30 Minuten zuzulassen führe nur dazu, dass sich die absolute Nachtruhe noch weiter nach hinten verschiebe.
„Wo soll das hinführen, wenn bis 23:20 Uhr oder 23:30 Uhr gestartet werden darf? Soll es dann in wenigen Monaten aufgrund von neuen Härtefällen ein weiteres Schieben in Richtung Mitternacht geben?“, fragt Bürgermeister Goßmann. Für ihn, der die Landeshauptstadt in der Fluglärmkommission vertritt, ist die Belastung der Rhein-Main-Region jetzt schon „enorm“. Die vom Bundesverwaltungsgericht festgesetzte Nachtruhe von 23:00 bis 5:00 Uhr sei deswegen für die Menschen im Umfeld des Flughafens „wichtig und dürfe nicht in Frage gestellt werden“.
„Außerdem gilt es doch, zunächst einmal die schriftliche Urteilsbegründung des Gerichts zum Nachtflugverbot abzuwarten. Es ist daher nicht besonders glücklich, dass das Nachtflugverbot gerade jetzt von Fraport, Flugsicherung und Lufthansa in die Debatte gebracht wird“, so Goßmann.
Foto: Privat