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Weltweit begehen die „Cities for Life – Städte für das Leben“ den 30. November als Tag für das Leben beziehungsweise Tag gegen die Todesstrafe. Inzwischen haben sich über 2370 Städte weltweit der Initiative angeschlossen, darunter auch Wiesbaden.
Als für alle sichtbares Zeichen beleuchtet die Stadt Wiesbaden am Abend des 30. November die Fassade der Ringkirche in blauem Licht.
Amnesty International und die Initiative gegen die Todesstrafe e.V. werden am Mittwoch zwischen 17:00 und 20:00 Uhr vor der Ringkirche mit einer Mahnwache und einem Informationsstand auf die Aktion und auf das Schicksal von zum Tode Verteilten aufmerksam machen.
Das Schwerpunktthema des diesjährigen Aktionstages „Städte für das Leben“ ist die Anwendung der Todesstrafe und der Folter sowie anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe.
Der anhaltende Gebrauch der Todesstrafe in der Welt ist besorgniserregend und wird oft durch den Einsatz von Folter und anderen Misshandlungen noch verschlimmert.
Folter und andere Formen der Misshandlung sind nach dem Völkerrecht ausnahmslos verboten und stellen Verbrechen dar. Das Völkerrecht lässt hingegen den Gebrauch der Todesstrafe noch zu, beschränkt sie aber auf die Bestrafung schwerster Verbrechen mit vorsätzlicher Tötung.
Amnesty International und die Initiative gegen die Todesstrafe gehen in dieser Frage noch weiter und lehnen die Todesstrafe ausnahmslos in allen Fällen ab.
Alle Länder, die die Todesstrafe noch in ihren Gesetzen vorsehen, haben Schritte zu ihrer Abschaffung zu unternehmen. Bis zu ihrer Beseitigung müssen sie insbesondere das Recht aller Menschen respektieren, nicht gefoltert oder einer anderen grausamen, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder Strafe ausgesetzt zu werden.
Ferner müssen Staaten sicherstellen, dass Beweise, die durch Folter oder andere Misshandlungen erlangt wurden, in keinem Gerichtsverfahren verwendet werden.
Weltweiter Trend gegen die Todesstrafe Todesurteile und Hinrichtungen stellen einen grausigen Anachronismus dar. Doch allem Ärger über die Todesstrafe zum Trotz: Es gibt einen Trend zur Überwindung dieser ultimativen Strafe.
Erst im Juni 2022 hat die Zentralafrikanische Republik die Todesstrafe aufgegeben. Ebenfalls in 2022 trafen Papua-Neuguinea und Äquatorialguinea diese Entscheidung. Somit haben aktuell weltweit 112 Länder die Todesstrafe vollständig abgeschafft.
Nimmt man die Staaten hinzu, die die Todesstrafe zumindest in der Praxis außer Vollzug gesetzt haben, so verzichten de jure oder de facto 144 Länder weltweit auf Hinrichtungen.
Nur eine kleine Minderheit von Staaten hat immer noch die Todesstrafe in ihrem jeweiligen Recht verankert und wendet sie weiter an.
Auf der ganzen Welt wird die Todesstrafe heute noch in 55 Ländern praktiziert, unter anderem in Ägypten, Belarus, China, Iran, Japan, Saudi-Arabien und den USA. Ende 2021 befanden sich weltweit mindestens 28.670 Personen im Todestrakt.
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Was: Mahnwache
Wann: Mittwoch, 30. November, ab 17:00 Uhr
Wo: Ringkirche
Foto: Amnesty International Wiesbaden