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Die Freiwillige Feuerwehr in Wiesbaden kann nach Wochen des stark eingeschränkten Dienstes langsam wieder zum Normalbetrieb übergehen. Durch die Corona-Pandemie war auch die Feuerwehr gezwungen, ihren Betrieb anzupassen.
Der Verwaltungsstab der Stadt Wiesbaden und der Führungsstab der Feuerwehr entschieden – unter Berücksichtigung der Empfehlungen und Vorgaben der Verbände und des Infektionsschutzes – alle Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr auf ein erforderliches Minimum zu reduzieren, um die kritische Infrastruktur "Feuerwehr" zu schützen. Oberste Priorität hatte die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und der Schutz der Bevölkerung.
So mussten Besprechungen auf das Notwendigste reduziert, die Alarm- und Ausrückeordnung angepasst und Übungsdienste und Ausbildungsabende abgesagt werden. Auch eine Anpassung der Alarmschwelle war erforderlich. Bei jedem Einsatz wurde individuell die Angemessenheit des Kräfteansatzes überprüft. Die größte Sorge galt dem Ausfall einer ganzen Wachabteilung bei der Berufsfeuerwehr oder einer kompletten Wehr der Freiwilligen Feuerwehr aufgrund von Quarantänemaßnahmen, denn mit jeder Alarmierung der Helfer wäre eine Zusammenkunft mehrerer haushaltfremder Personen unvermeidbar gewesen.
„Auch, wenn uns die wöchentlichen Ausbildungsdienste und die Kameradschaft sehr fehlen, sehen wir die Notwendigkeit der Maßnahmen ein“, so einer der Wehrführer. Die Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt – die Motivation litt mit jeder weiteren Woche ein bisschen mehr.
„Umso erfreulicher ist es, dass die Wehren nach dieser langen Zwangspause und positiven Entwicklung der Corona-Fallzahlen nun Stück für Stück zur Normalität zurückkehren können“, so Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, „Ich bin dankbar für die Geduld und das Verständnis der Kameradinnen und Kameraden. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Sicherheit Wiesbadens.“
In Abstimmung mit der Stadtbrandinspektion wurde durch die zuständige Abteilung der Berufsfeuerwehr ein Hygienekonzept für die Durchführung von Übungsdiensten bei der Freiwilligen Feuerwehr entwickelt: Übungsdienste dürfen mit maximal 15 Teilnehmern durchgeführt werden. Zudem müssen ein Mund-Nasen-Schutz getragen und häufig berührte Oberflächen gereinigt werden. „Auch der gesellige Part im Anschluss an die Ausbildung muss leider weiterhin entfallen“, erklärt der zuständiger Abteilungsleiter Andreas Kleber.
Statt dem einmaligen Übungsdienst in der Woche werden nun mehrere Übungsdienste angeboten und gesellige Runden finden weiterhin online statt. Auch Messenger-Dienste werden zum Austausch genutzt. „Wir sind froh, dass die Durststrecke ein Ende hat und freuen uns auf den kommenden Übungsdienst. Auch, dass wir wieder vermehrt zu Einsätzen ausrücken, steigert die Motivation. Am liebsten möchten wir natürlich ganz zum Normalbetrieb zurückkehren, aber unter Anbetracht der Umstände, dass das Virus immer noch grassiert, sind wir sehr zufrieden mit den jetzigen Regelungen“, so einer der Wehrführer.
Da Wiesbaden mehr als 100.000 Einwohner hat, muss die Stadt per Gesetz eine Berufsfeuerwehr vorhalten. Aber ohne die ehrenamtlichen Helfer geht es nicht. Insbesondere bei größeren Schadenslagen oder Flächenlagen, wie dem Unwetter Mitte dieser Woche, ist die Unterstützung durch die 20 Freiwilligen Feuerwehren Wiesbadens unersetzbar. Ohne diese wäre es nicht gelungen 25 Unwetter-Einsätze innerhalb kürzester Zeit abzuarbeiten und Hauseigentümerinnen und -eigentümer vor größeren Wasserschäden zu bewahren.
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Foto: Stadt Wiesbaden