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Wie kaufen die Menschen in Deutschland nach Wochen der Krise ein? Die Auswertung experimenteller Daten des Statistischen Bundesamtes gibt darüber Auskunft. Die zeitweise stark erhöhte Nachfrage nach ausgewählten Gütern des täglichen Bedarfs hat sich bis Mitte Mai unterschiedlich entwickelt. So lagen die Verkaufszahlen für ausgewählte Hygieneartikel und Lebensmittel vom 11. bis zum 17. Mai etwa wieder auf dem Vorkrisenniveau. Bei einzelnen Gütern sind allerdings noch immer Schwankungen zu beobachten.
Einige ehemalige Hamsterkauf-Lieblinge landen mittlerweile weniger oft im Einkaufswagen. Ein Grund dafür könnte laut des Statistischen Bundesamtes die aus den Hamsterkäufen resultierende gesättigte Nachfrage sein. Der Absatz von Toilettenpapier lag in der 20. Kalenderwoche erneut fast ein Drittel unter dem Durchschnittswert der Monate August 2019 bis Januar 2020. Auch die Nachfrage nach Teigwaren und passierten Tomaten ist mit minus 30 und minus 16 Prozent deutlich rückläufig.
Gern gekauft werden weiterhin Seife und Desinfektionsmittel. Zwar zeichnet sich im Vergleich zum März ein Rückgang der Verkaufszahlen ab, dennoch wurde in der 20. Kalenderwoche zweieinhalb Mal so viel Desinfektionsmittel verkauft wie üblich. Der Absatz von Seife lag etwa ein Drittel über dem Durchschnitt der sechs Monate von August 2019 bis Januar 2020.
Die Menschen in Deutschland scheinen sich die Krise nicht schön zu trinken: Der Absatz alkoholischer Getränke war im Vergleich zu den sechs Monaten von August 2019 bis Januar 2020 tendenziell unterdurchschnittlich. Dies liegt auch am deutlich erhöhten Absatz von Spirituose in der Weihnachtszeit, der den gesamten Durchschnitt im Vergleichszeitraum nach oben zieht. Die erhöhte Nachfrage an Alkoholika vor den Feiertagen zeigt sich aber auch während der Krise: Kurz vor Ostern und vor Christi Himmelfahrt lagen die Verkaufszahlen über denen der Vorwochen.
Für die Ergebnisse wurden digital verfügbare Kassendaten, sogenannte Scannerdaten, ausgewertet. Die zugrunde liegenden Daten basieren auf einer geringen Anzahl von Filialen aus dem gesamten Bundesgebiet. Sie sind daher eingeschränkt repräsentativ für das Kaufverhalten in Deutschland.
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