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Im Wiesbadener Stadtteil Biebrich ist am späten Mittwochvormittag eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Bei Bauarbeiten in der Bernhard-May-Straße 47 - unweit des Biebricher Friedhofs - wurde dies entdeckt und der Kampfmittelräumdienst verständigt.
Kurze Zeit nach dem Fund der Weltkriegsbombe wurde durch die Stadtpolizei in den Räumlichkeiten der Feuerwehr ein Führungsstab einberufen. Dieser wurde in Teamwork durch die Mitarbeitenden der Stadtpolizei und der Feuerwehr besetzt. Unterstützt wurden die Stabsfunktionen durch zahlreiche Fachberater unter anderem der Landespolizei, Bundespolizei, Verkehrspolizei, der Verkehrs- und Versorgungsbetriebe.
Nachdem der Evakuierungsbereich durch den Kampfmittelräumdienst festgelegt worden war, konnte die eigentliche Arbeit beginnen: Im Umkreis von 750 Metern mussten mehr als 2.800 Bewohner:innen und die Firma Henkell informiert und evakuiert werden. Zudem lang in diesem Gebiet auch das Hauptklärwerk und ein Altenheim. Hierzu wurde am Gymnasium Mosbacher Berg eine Betreuungsstelle für Betroffene und Einsatzkräfte eingerichtet. Betrieben wurde diese gemeinsam durch die Katastrophenschutzeinheiten vom Deutschen Roten Kreuz, dem Arbeiter Samariter Bund, und der Johanniter Unfallhilfe. Straßen mussten gesperrt und der Bahn- und Busverkehr unterbrochen werden.
20 nicht gehfähige Personen wurden durch die Transportkomponenten der Katastrophenschutzeinheiten aus ihren Wohnungen in die Not-Unterkunft verbracht. Koordiniert wurde dies durch eine Technische Einsatzleitung vor Ort. Der hierzu eingesetzte Einsatzleitwagen 2 war am Festplatz Gibber Kerb aufgebaut worden. Die Führungskräfte der Berufsfeuerwehr wurden dabei von der Einheit "Information- und Kommunikation“ der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden unterstützt. Die Verpflegung im Führungsstab wurde durch die "Logistik-Gruppe“ sichergestellt.
Am späten Abend wurde 125-Kilo-Bombe amerikanischer Herkunft erfolgreich entschärft. Allerdings gestaltete sich die Entfernung des Zünders, etwas komplizierter als gedacht, weshalb die Gefahr erst gegen 23:00 Uhr gebannt war.
Anschließend wurde der Blindgänger abtransportiert.
Die Sperrzone darf wieder betreten werden und die Anwohnerinnen und Anwohner dürfen wieder in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren.
Der ÖPNV hat relativ schnell wieder seinen Normalbetrieb aufgenommen.
„Ich bin froh, dass alles relativ problemlos verlaufen ist und die beteiligten Behörden und Organisationen mit den Feuerwehren und den Rettungs- und Hilfsdiensten gewohnt professionell Hand in Hand gearbeitet haben“, sagte Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der sich an dem Abend persönlich im Führungsstab über die Arbeiten und aktuellen Entwicklungen informierte. Nach Rücksprache mit dem Kampfmittelräumdienst musste zwischenzeitlich das zu evakuierende Gebiet vergrößert werden, was zu Verzögerungen führte. Mende dankte den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Geduld und Mitwirkung.
Der Oberbürgermeister dankte auch den Helferinnen und Helfern der beteiligten Behörden und Organisationen für die reibungslose Zusammenarbeit. An den Einsatzmaßnahmen waren mehr als 200 Einsatzkräfte der verschiedensten Organisationen im Einsatz. Die Einsatzleitung hatte der Leiter der Wiesbadener Stadtpolizei, Peter Erkel.
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Fotos: Wiesbadenaktuell, RD Darmstadt, Feuerwehr Wiesbaden