ANZEIGE
Die CDU Wiesbaden sieht die Wiesbadener Jugendwerkstatt (WJW) als das erste Opfer der Kooperationsverhandlungen von SPD, Grünen, Linken und Volt. Der Geschäftsführer der WJW sei fallengelassen worden und der Sozialdezernent schiebe jede Verantwortung von sich. Es stelle sich die Frage, wieso sich der Oberbürgermeister und der Sozialdezernent nicht durchsetzen konnten und ihre bisherige Linie und ihren moralischen Kompass, zum Leidwesen der Beschäftigten, an die Grünen verkauft haben.
Die Verlautbarungen Manjuras wirkten wie Hohn für die Beteiligten. In einem Posting in den sozialen Medien lobt der Sozialdezernent die Arbeit des bisherigen Geschäftsführers der WJW und beteuert sein Bedauern. Es tue ihm sehr leid, dass die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit nach den gestrigen Entscheidungen von Magistrat und Aufsichtsrat keine Fortsetzung finde.
Das wirke ja so, als müsse er das Ergebnis des Magistrats und des Aufsichtsrats hinnehmen und sei selbst nicht daran beteiligt gewesen. „Vielmehr verhält es sich jedoch so, dass der Sozialdezernent und die SPD den Geschäftsführer der WJW für den vermeintlichen Kooperationsfrieden geopfert haben“, stellt Daniela Georgi, Fraktionsvorsitzende der CDU Rathausfraktion, fest. „Das Paradoxe an dieser Situation ist doch, dass die Vertreter der CDU und FDP, neben den Arbeitnehmervertretern die einzigen Fürsprecher sind“, fügt André Weck, sozialpolitischer Sprecher der CDU Rathausfraktion, hinzu.
Der aktuelle Geschäftsführer der WJW hatte die städtische Gesellschaft bisher auf einen guten Weg gebracht. Als er die Verantwortung für den Ausbildungsbetrieb übernommen hatte, stand er vor einem Betrieb, der jährlich Millionenverluste verursachte und betriebswirtschaftlich in einem desolaten Zustand war. In den letzten Jahren wurde ein umfangreiches Umbaukonzept erarbeitet, um den Ausbildungsbetrieb zu stabilisieren. Auch Vertreter der Grünen und der SPD wirkten federführend an dem Konzept mit und stimmten sowohl im Aufsichtsrat als auch in der Stadtverordnetenversammlung der bisherigen betrieblichen Ausrichtung zu.
Jetzt, wo die WJW finanziell wieder besser gestellt ist, das Defizit weiter abgeschmolzen wurde, die gesamte Belegschaft hinter dem Geschäftsführer steht und die WJW ein anerkannter Bildungsträger und guter Kooperationspartner des Kommunalen Jobcenters und des Amtes für Soziale Arbeit ist, wird dessen Integrität in Frage gestellt.
Mit der vermeintlich neuen Idee einer möglichen Aufspaltung der WJW sowie einer "provisorischen Verlagerung" des Standorts Hasengartenstraße, wurde den neuen Geschäftsführern eine große Aufgabe übertragen, die die Mitarbeiter unnötig verunsichert. Die CDU-Fraktion steht weiterhin zum ursprünglichen Umbaukonzept mit Campus-Lösung und wird sich dafür einsetzen, dass dieses ohne Unterbrechung verfolgt wird.
„Den zwei neuen Geschäftsführern, die ohne Ausschreibung und ohne ordentliches Verfahren aus der Verfügbarkeitskiste gezaubert wurden, wünschen wir für Ihre bevorstehende Aufgabe viel Glück und Erfolg. Sie werden beides brauchen, denn wenn sich eins gezeigt hat: Wer nicht im Sinne der grünen Ideologie liefert, der muss gehen. Auch wenn vorher andere Zusagen getätigt wurden,“ so die Meinung der CDU.
Die Absicht des Linksblocks, einen Teil der WJW zukünftig verstärkt im landwirtschaftlichen statt im beschäftigungspolitischen Bereich anzusiedeln, kommt für die CDU-Fraktion nicht in Frage. Ein alleiniger Bio-Bauernhof mit kaum Auszubildenden würde sicherlich nicht zu einem zukunftsweisenden Aushängeschild der Landeshauptstadt werden. Mit der gestrigen Entscheidung sei der WJW schwerer Schaden zugefügt worden und der Wille zur Spaltung dieser städtischen Gesellschaft offenbart.
Sollte es zu einer solchen Spaltung kommen, könnten auf die Stadt beihilferechtliche Probleme zukommen und die Bezuschussung dieses Teils der WJW nicht mehr rechtmäßig sein.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Symbolfoto