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Wenn Erich Edelmann seiner Auszubildenden Hannah Magdalena Toursel bei der Arbeit zu sieht, strahlt der Ausbilder. Er ist begeistert von ihrer Handfertigkeit, vom Geschick und ihrem Umgang mit Büchern. „Die 22-jährige Toursel ist eine Praktikerin par excellence," erzählt Edelmann - eine Auszubildende, die sich durch ihren Leistungswillen auszeichne. Attitüden wie konzentriertes Arbeiten, belastbar sein und Fleiß – sind bei ihr an der Tagesordnung.
Das Interesse für Bücher hat die Auszubildende von ihren Eltern und insbesondere vom Vater geerbt. Zuhause in Kassel, sagt Touchel, ständen Bücher in Metern, wohl sortiert in Regalen, größer als sie selbst. Von der Enzyklopädie, von Lessing und Schiller bis hin zu neuerer Literatur sei Vieles dabei.
Der entscheidende Auslöser für die Berufswahl war für die Kasselerin jedoch der Einsturz des Kölner Stadtarchiv. „2009 war das," erinnert sie sich und ergänzt - „richtig traurig, was da alles zerstört wurde.“ Als Zuhörer spürt man, Bücher bedeuten der angehenden Buchbinderin viel.
Mit dem Buchhandwerk hat sie genau die richtige Wahl getroffen. Ein Studium, das sei nichts für sie. „Alles viel zu theoretisch – und zu wenig Praxis.“ Edelmman ergänzt: "Hannah hat zwei Schwestern, die studieren - und da sieht sie, was das bedeutet." Für Touchel ist klar, „nach der Gesellenprüfung möchte ich meinen Meister machen,“ und damit praktisch weiter arbeiten.
In Wiesbaden ist das nicht möglich. Die nächsten Anlaufpunkte für den Buchbindermeister sind Darmstadt oder Stuttgart. „Doch da habe ich noch ein wenig Zeit." Nach der Lehre wird die 22-Jährige erst einmal in der Hochschule- und Landesbibliothek RheinMain weiter Berufs-Erfahrung sammeln.
Am Ende der dritten Lehrjahres wird sie übernommen. Eine so fleißige Auszubildende lässt man nicht so einfach ziehen.Vielleicht, wenn alles gut läuft, wird Hannah Magdalena Toursel ja in die Fußstapfen von Buchmindermeister Erich Edelmann treten.
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Unter dem Motto „Ausgezeichnete Lehrlinge auszeichnen“ ehrt die Handwerkskammer Wiesbaden seit 1999 Auszubildende, die durch außergewöhnlich gute Leistungen auffallen. Betriebsinhaber können Auszubildende ab dem zweiten Lehrjahr zum „Lehrling des Monats“ vorschlagen.
Der oder die Auszubildende sollte über Eigenschaften wie Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Konzentrationsfähigkeit, Freundlichkeit und natürliche Fachkompetenz verfügen.
Haben auch Sie eine/einen Auszubildende/n von der/dem Sie fest überzeugt sind, dann schlagen Sie ihn einfach vor.
Foto: Volker Watschounek