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Gemäß der Entscheidung von Magistrat und Ältestenausschuss soll die Grabstätte der Frauenrechtlerin Ika Freudenberg auf dem Nordfriedhof bis zum Ablauf des Jahres 2070 ein Ehrengrab sein.
„Ich begrüße diese Entscheidung“, so Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. „Ika Freudenberg hat sich außerordentlich für die Frauenrechte engagiert und gehört zu den Vorreiterinnen der Deutschen Frauenbewegung. Gleiche Rechte und gleiche Chancen für Männer und Frauen sind auch heute leider nicht immer selbstverständlich und so bleibt Im Kampf um die Frauenrechte noch viel zu tun.“ Den Anstoß für die Zuerkennung eines Ehrengrabs hatte das Archiv der deutschen Frauenbewegung gegeben.
Ika Freudenberg wurde am 25. März 1858 in Raubach im Westerwald geboren. Die Familie zog 1866 nach Wiesbaden. Im Jahr 1890 begann sie sich in der Frauenbewegung zu engagieren und wurde Mitglied im Verein Frauenbildungsreform, der die Öffnung der schulischen und universitären Bildung für Mädchen und Frauen forderte. Im Jahr 1894 zog Ika Freudenberg nach München und schloss sich dort den Frauenrechtlerinnen Sophia Goudstikker und Anita Augsburg an. Ika Freudenberg wurde Mitbegründerin des Vereins „Die Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“, der heute noch als „Verein für Fraueninteressen“ existiert. 1899 organisierte sie den ersten Bayerischen Frauentag. In den folgenden Jahren entstanden in vielen bayerischen Städte ebenfalls Vereine für Fraueninteressen, die sich 1909 zu einem Hauptverband zusammenschlossen, deren Vorsitz Ika Freudenberg übernahm. Sie starb am 9. Januar 1912 im Alter von 53 Jahren und hatte den Wunsch im Familiengrab in Wiesbaden beigesetzt zu werden.
Ehrengräber werden an Personen verliehen, die sich zu Lebzeiten entweder hervorragende Verdienste um die Landeshauptstadt Wiesbaden selbst erworben haben oder ihnen werden damit hervorragende Leistungen auf kommunalpolitischem, künstlerischem, kulturellem, wissenschaftlichem, wirtschaftlichem oder sozialem Gebiet honoriert.
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Foto: Johannes Lay