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Angespannte Stimmung herrschte vor dem Spiel. Der SV Wehen Wiesbaden lag vor dem 38. Spieltag einen Punkt zurück auf dem 19. Tabellenplatz. Um dem drohnenden Abstieg noch zu entrinnen, musste zunächst das eigene Spiel gegen den Tabellenletzten VfB Stuttgart II gewonnen werden. Cottbus und die Stuttgarter Kickers müssen Punkte liegen lassen. Um die Akteure auf dem Platz nicht zu verunsichern, sollten keine Zwischenstände im Stadion bekannt gegeben werden.
SVWW-Cheftrainer Torsten Fröhling musste auf die Dauerverletzten Niklas Dams, Sebastian Mrowca und Christian Cappek verzichten. Weiterhin fehlte Michael Vitzthum aufgrund der fünften Gelben Karte. Nils-Ole Book trainierte unter der Woche wieder mit und nahm auf der Bank Platz. Fröhling änderte auf einer Positionen und brachte Alf Mintzel von Beginn an. Gäste-Coach Walter Thomae nahm Stefan Peric, Daniele Gabriele und Arianit Ferati neu in die Startformation.
Lautstark angetrieben von der Nordtribüne machte der SVWW viel Druck. Nach einem Freistoß von Lorenz zentral auf Torsten Oehrl (8.) köpfte dieser rechts vorbei. Zwei Minuten später passte Schindler über die Abwehr der Stuttgarter. Luca Schnellbacher lief sich frei und verpasste knapp auf der rechten Seite. Ein Freistoß von Funk aus 18 Metern faustete Keeper Niklas Bolten weg. Ruprecht kam anschließend nicht zum Zuge. In der 14. Minute wurde der SV Wehen Wiesbaden für seine Angriffsbemühungen belohnt. Oehrl zog aus zentraler Position ab nach Zuspiel von David Blacha und traf zum 1:0.
Der SVWW war bemüht den Druck hoch zu halten. Schindler (21.) zog aus 20 Metern nach links ab. Keeper Bolten wehrte mit den Fingerspitzen ab. In der 24. Minute legte Schnellbacher auf Blacha quer, der den Ball aus aussichtsreicher Position nicht richtig traf. Den ersten Torschuss der Gäste hatte Max Besuschkow, der aus 20 Metern über den Kasten von Markus Kolke legte. Auf dem Platz passierte dann nicht mehr so viel. Bremen II erzielte in Aalen zwei Tore (34., 36.) und zog vor den SVWW. Kurz vor der Pause hatte der SVWW den zweiten Treffer auf dem Fuße. Ein langer Pass von Mintzel quer über das Feld erreichte Schnellbacher (41.), der auf Oehrl ablegte. Keeper Bolten wehrte den Schuss von Oehrl ab, auch den Nachschuss von Oehrl parierte Bolten. Kurz vor der Pause bekam Stuttgart einen Freistoß in der Nähe der Strafraumgrenze zugesprochen. Ferati zirkelte die Kugel in linke obere Eck. Keeper Kolke mit einer Glanzparade hielt den SVWW im Spiel.
Der SVWW erhöhte nach der Pause den Druck. Zunächst konnte sich Schindler (46.) im Strafraum nach einer Ecke nicht durchsetzen. Eine Minute vergab Blacha in Überzahl. Cottbus kassierte zwischenzeitlich das 0:1 aus Mainz. Aalen verkürzte auf 1:2 gegen Bremen. Stuttgart hätte fast den Ausgleich erzielt. Gabriele (61.) lief sich frei und zog aus 10 Metern ab. Kolke parierte in höchster Not. Auf der Gegenseite ließ Lorenz (62.) eine gute Möglichkeit liegen und legte auf einen Spieler ab. Cottbus glich kurz darauf zum 1:1 aus. Die Uhr tickte unerbittlich runter. Blacha (73.) verpasste aus 10 Metern den zweiten Treffer erzielen.
In der 77. Minute traf Wein Benjamin Kirchhoff am der Wade, der daraufhin zu Boden ging. Schiedsrichter Robert Schröder zeigte sofort auf den Punkt. Gabriele verlud Kolke netzte in die rechte untere Ecke ein. Parallel ging Cottbus mit 2:1 in Führung, somit war der SVWW zu diesem Zeitpunkt abgestiegen.
Der SVWW gab sich nicht auf und erzielte das 2:1 durch Luca Schnellbacher (81.). Stuttgarter Kickers kassierte den ersten Gegentreffer, so dass drei Mannschaften mit -14 Toren und gleicher Punktzahl (43 Punkte) in die letzten Minuten gingen.
Cottbus zeigte Nerven, denn kurz vor Ende fiel innerhalb zwei Minuten das 2:2 und das 3:2 für die U23 von Mainz 05. Der SVWW brauchte dennoch noch ein Tor um die Klasse zu halten, ansonsten wären die Stuttgarter Kickers gerettet. In der Nachspielzeit hielt es SVWW-Keeper Markus Kolke nicht mehr im Tor. Ein Freistoß von David Blacha wurde von Kevin Pezzoni per Kopf verlängert und erreichte Alf Mintzel, der aus sieben Metern das 3:1 in der vierten Minute der Nachspielzeit erzielte.
Es wurde noch mal angepfiffen. Wenige Sekunden später war das Spiel vorbei. Die komplette Mannschaft und die Verantwortlichen feierten ausgelassen zusammen mit den Fans den Klassenerhalt. Die Stuttgarter Kickers und Energie Cottbus treten den Gang in die Regionalliga an.
Im siebten Jahr in der 3. Liga ist es dem SV Wehen Wiesbaden im Schlussspurt noch gelungen, den Abstieg zu verhindern. Jetzt gilt es umfassend die Analysen der schwachen Saison zu starten und ein schlagkräftiges Team zu formen. Die 3. Liga Saison 2016/2017 beginnt ab dem 29. Juli.
In der anschließenden Pressekonferenz sah U23-VfB-Trainer Walter Thomae ein gutes Spiel seiner Mannschaft, die allerdings zu viele individuelle Fehler zugelassen hatte. Daher steht auch sein Team am Tabellenende. Es gilt nun eine schlagkräftiges Team zu formen.
Ein biergeduschter Torsten Fröhling war über das Erreichte sehr glücklich. Den Tiefschlag gab es beim vorletzten Heimspiel gegen Münster (0:2). Nach dem Münster-Spiel hatte man die Parole ausgegeben "Wir sind erst tot, wenn das Herz nicht mehr schlägt".
Die Entscheidung ob Alf Mintzel oder Thomas Geyer für den Gelbgesperrten Michael Vitzthum in die Startformation kam, hatte Fröhling bis kurz der Partie offen gelassen und sich dann für den Routinier Mintzel entschieden.
Die Fans haben von der ersten Minute an unterstützt, stelle Fröhlin fest. Die Chancenverwertung in diesem Spiel war wieder sehr schlecht. Mehrere Möglichkeiten wurden in der ersten Hälfe nicht genutzt. Nach dem 1:1 hatte Fröhling seine Viererkette aufgelöst, um noch mal anzugreifen. "Die Mannschaft hat einen guten Job gemacht und das 2:1 und dann auch noch konzentriert bis zum Schluss gefightet. Wir wurden mit dem 3:1 durch Alf Mintzel für unseren Einsatz belohnt", so Fröhling.
Bereits ab Sonntag will Fröhling und zusammen mit Sportdirektor Christian Hock in die weiteren Planungen einsteigen und analysieren was falsch gelaufen ist. Der Trainer und die Spieler werden sich voraussichlich am Sonntag noch mal treffen, um den individuellen Trainingsplan auszugeben. Das erste Training für die nächste Saison wird voraussichtlich am Samstag, 18. Juni, um 10:00 Uhr sein.
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SV Wehen Wiesbaden - VfB Stuttgart II 3:1 (1:0)
SV Wehen Wiesbaden: Kolke - Funk (c), Wein (80. Mayer), Ruprecht, Mintzel - Blacha, Pezzoni - Schindler (70. Lindner), Lorenz - Schnellbacher, Oehrl (90.+1 Franke).
VfB Stuttgart II: Bolten - Kranitz, Peric, Sama, Kirchhoff - Ferati, Lovric (65. Groiß), Besuschow (84. Dos Santos), Sonora (79. Cacau) - Gabriele, Grüttner (c).
Tore:
1:0 Oehrl (14.)
1:1 Gabriele (78. FE)
2:1 Schnellbacher (83.)
3:1 Mintzel (90.+4)
Gelbe Karten: Wein, Ruprecht, Lorenz, Mintzel / Kirchhoff
Schiedsrichter: Robert Schröder
Zuschauer: 2.665
Rang |
| Verein | Spiele | g | u | v | Tore | Diff | Pkt. | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. |
| Dynamo Dresden | 38 | 21 | 15 | 2 | 75:35 | 40 | 78 | |
2. |
| FC Erzgebirge Aue | 38 | 19 | 13 | 6 | 42:21 | 21 | 70 | |
3. |
| Würzburger Kickers | 38 | 16 | 16 | 6 | 43:25 | 18 | 64 | |
4. |
| FC Magdeburg | 38 | 14 | 14 | 10 | 49:37 | 12 | 56 | |
5. |
| VfL Osnabrück | 38 | 14 | 14 | 10 | 46:41 | 5 | 56 | |
6. |
| Chemnitzer FC | 38 | 15 | 10 | 13 | 52:46 | 6 | 55 | |
7. |
| Sonnenhof Großaspach | 38 | 14 | 12 | 12 | 58:47 | 11 | 54 | |
8. |
| Rot-Weiß Erfurt | 38 | 14 | 8 | 16 | 47:50 | -3 | 50 | |
9. |
| Preußen Münster | 38 | 12 | 13 | 13 | 43:41 | 2 | 49 | |
10. |
| FC Hansa Rostock | 38 | 12 | 13 | 13 | 42:48 | -6 | 49 | |
11. |
| Fortuna Köln | 38 | 14 | 7 | 17 | 56:69 | -13 | 49 | |
12. |
| FSV Mainz 05 II | 38 | 12 | 12 | 14 | 48:47 | 1 | 48 | |
13. |
| Hallescher FC | 38 | 13 | 9 | 16 | 48:48 | 0 | 48 | |
14. |
| Holstein Kiel | 38 | 12 | 12 | 14 | 44:47 | -3 | 48 | |
15. |
| VfR Aalen | 38 | 10 | 14 | 14 | 35:40 | -5 | 44 | |
16. |
| SV Wehen Wiesbaden | 38 | 9 | 16 | 13 | 35:48 | -13 | 43 | |
17. |
| SV Werder Bremen II | 38 | 11 | 10 | 17 | 42:56 | -14 | 43 | |
18. |
| Stuttgarter Kickers | 38 | 11 | 10 | 17 | 38:52 | -14 | 43 | |
19. |
| Energie Cottbus | 38 | 9 | 14 | 15 | 32:52 | -20 | 41 | |
20. |
| VfB Stuttgart II | 38 | 7 | 10 | 21 | 38:63 | -25 | 31 |
Fotos: Sven Severing, Daniel Becker