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Von außen ist sie schlicht, ganz in hell und mit einem kleinen weißen Minarett an der Seite. Die neue Moschee der Ahmadiyya Muslim Gemeinde passt optisch zu den neuen Einfamilienhäusern in der direkten Nachbarschaft. In arabischer und deutscher Sprache prangt eine Sure auf der Fassade die verkündet: „Niemand ist anbetungswürdig außer Allah. Muhammad saw ist der Gesandte Allahs. Seit Montag ist die Moschee offiziell eröffnet (Wiesbadenaktuell berichtete)
Auch im Inneren des Gotteshauses sucht man Prunk und Pracht vergebens. Funktionale Räume für die Bibliothek und die Büros. In einem der Räume steht der maßstabsgerechte Nachbau der neuen Moschee. Ein Mitglied der Gemeinde hat sie detailgetreu nachgebaut. Im Bereich für die Männer gibt es einen Aufenthaltsraum mit Tischkicker und Flatscreen – es läuft Fußball.
Die Besucherinnen und Besucher werden freundlich von männlichen Gemeindemitgliedern empfangen und können allein oder auch mit einer Begleitung alles erkunden.
Im Obergeschoss befindet sich der Gebetsraum für die Männer, über eine schlicht in dunkel grau geflieste Treppe gelangt man dorthin. Regale für die Schuhe der Gläubigen stehen bereit. Der Gebetsraum, mit seinem flauschigen bicolor-farbenen grün/grauen Teppichboden, ist zur Hälfte gefüllt. Der Imam betet die Suren laut vor und die Gläubigen folgen ihm im stummen Gebet.
Vor den schmucklosen Wänden stehen Roll-Up-Displays, mit Erläuterungen zum und über den Islam. Der einzige Schmuck ist eine indirekt beleuchtete Deckenrosette, auf der Suren in arabischer Sprache geschrieben stehen. In einer Nische in der Mitte der Wand, betet der Imam der Moschee, Ferhad Ahmad Malik Ghaffar. Die Fenster zieren Attribute die All?h zugeordnet werden, zum Beispiel „Der weise Richter“, „Der Lebendige“ oder „Der Ewige“.
Im Untergeschoss ist der Gebetsraum für die Frauen. Die Stimme des Imam wird dorthin per Tonanlage übertragen. Männer und Frauen betreten die Räume über getrennte Eingänge und begegnen sich während des Moscheebesuchs nicht.
Manche Männer haben ihre kleinen Söhne dabei. Die Kinder beten nicht mit, sondern kuscheln lieber auf dem weichen Teppichboden. Die Frauen haben für größeren Veranstaltungen einen weiteren Raum. Hier versammeln sich dann jene die kleine Kinder haben zum Beten, um die anderen nicht zu stören.
Die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Gemeinde sind überwiegend Pakistanischer Herkunft. Shakela Hassan, die Vorsitzende Wiesbaden Ost betont jedoch, dass die Moschee selbstverständlich für alle Menschen offen stehe. Ähnlich einer Kirche kann jeder – konfessionsübergreifend - die Räume zur inneren Einkehr nutzen. Neben den fünf täglichen Gebeten, die Menschen moslemischen Glaubens zu verrichten haben, findet in den neuen Räumen das rege Gemeindeleben statt. Kurse- und Gesprächskreise für die über 1.000 Mitglieder, aber auch interreligiöse Veranstaltungen sind geplant, erzählt Nudrat Jahan, die Sekretärin für Bildung in der Ahmadiyya Muslim Gemeinde.
Allen Gemeindemitgliedern ist die Freude und der Stolz über ihre neue Moschee anzumerken und sie beantworten offen und gerne die Fragen der Besucher zu ihrem Glauben. In dieser entspannten Atmosphäre fällt es leicht, sich dem möglicherweise Unbekannten zu nähern und neben vielleicht, neben Trennendem, viel Verbindendes zu entdecken.
Einen Fotorundgang finden Sie in unserer Galerie, die wir am Ende des Artikel verlinkt haben.
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Was wissen Sie über die Islamische Welt?
Vera F. Birkenbihl, die deutsche Managementtrainerin und Sachbuchautorin erläutert Essentielles in ihrem gut 135 Minuten langen YouTube Video.
Eine echte Empfehlung für Einsteiger in das Thema!
Fotos: Petra Schumann