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Es sind schwierige Zeiten für die Narren rechts und links des Rheins. Nachdem es viele schon befürchtet haben, herrscht jetzt auch in Nordenstadt Klarheit: Eine Sitzung in der Taunushalle wird im Januar 2021 nicht geben - Zu undurchsichtig sei die aktuelle Corona-Lage, das entschied der Vorstand des Carnevals- und Brauchtumsverein Nordenstadt (CBVN).
Die Entwicklung in den nächsten Monaten ließe eine sichere Vorbereitung einer Fastnachtssitzung in einem geschlossenen Raum mit mehreren hundert Gästen einfach nicht zu, so die Vereinsvertreter.
Den Kopf in den Sand wolle man deshalb aber noch lange nicht stecken, versichert der Verein, der sich Anfang Oktober zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung zusammengefunden hat. „Wir haben die ein oder andere Idee, wie wir trotzdem für unsere Mitglieder und Sponsoren für ein wenig Fastnachtsstimmung sorgen können. Schließlich fallen wir wegen Corona nicht gleich in einen Winterschlaf“, so Norbert Fischer, der nach mehr als 15 Jahren im Vorstand das Amt des Vorsitzenden an seinen Nachfolger übergeben hat.
Zukünftig wird Robin Eisenmann, Sohn von Wiesbadens Fastnachtswagenbauer und Büttenredner Guntram Eisenmann, die Geschicke im Nordenstadter Verein führen. „Ich bin seit meiner Geburt Mitglied dieses tollen Vereins und freue mich riesig über das Vertrauen, das mir die „Alten Hasen“ hier schenken. Den Zeitpunkt hätte ich mir zwar auch anders gewünscht, aber vielleicht gibt uns Corona die Chance in unserer Norschter Fastnacht mal was Neues zu wagen“, so Eisenmann nach der Wahl.
Unterstützt wird der 28-Jährige dabei vom neu gewählten 2. Vorsitzenden Christian Frank, der in den vergangenen Jahren bereits als Mitgliedswart dem Vorstand angehörte. „Dass wir mit unserer ersten Amtshandlung gleich mal die große Sitzung absagen müssen, damit hätte ich vor einiger Zeit auch nicht gerechnet. Aber wenigstens landet dieser Vorstand damit schon einmal in den Geschichtsbüchern des Vereins“, scherzt Eisenmann Junior, der sich in den kommenden drei Jahren fast auf den kompletten alten Vorstand verlassen kann.
In ihren Ämtern bestätigt wurden Michael Stern (Kassierer), Jennifer Dillitz (Schriftführung), Guntram Eisenmann (Sitzungspräsident), Mario Kolodzeike (künstlerischer Leiter), Ursula Glaser (Orga- und Regieleitung), Jürgen Noll (Sprecher Herrenkommitee), Rosi Link (Sprecherin Damenkommitee), Jürgen Wagner (Sprecher Guggemusik „Die Räuber’s“) und Enrico Eisenmann (Funduswart). Neu mit an Bord in der Rolle des Beisitzers ist ab sofort Michael Conradi. Norbert Fischer bleibt dem Verein als Ehrensenator treu.
Ernüchterung auch mit Blick auf den bevorstehenden und vom CBVN seit Jahren organisierten St. Martinszug im November. „Leider sehen wir uns auch hier als Verein nicht im Stande ein geeignetes Konzept zu entwickeln, dass die Sicherheit aller Gäste - ob Klein oder Groß – garantieren kann. Deshalb werden wir in diesem Jahr auf den traditionellen und beliebten Umzug durch den Ortskern verzichten müssen“, begründet Eisenmann die Absage. Doch auch hier berät sich der Verein aktuell über Alternativen für die Veranstaltung rund um den Heiligen Martin und seinen roten Mantel.
„Wir freuen uns einfach jetzt schon auf eine Zeit nach Corona und Kontaktbeschränkungen. Dann, wenn sich wieder ohne Bedenken eingehakt, geschunkelt und gesungen werden darf, feiern wir die ausgefallene Kampagne einfach doppelt nach“, so Eisenmann abschließend.
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Fotos: CBVN