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Eins steht mit dem offenen Brief an Oberbürgermeister Sven Gerich fest, Ralph Schüler will das sinkende Schiff nicht verlassen, ohne einen Teil der Mannschaft mit in die Tiefe zu reißen.
In seinem Schreiben, in dem er Gerich mit "Sehr geehrter Oberbürgermeister" und "lieber Sven" anredet, lässt er keine Zweifel daran, dass er zu allen bisher bekannten Vorwürfen gegen den Amtsinhaber weitere Informationen liefern wird.
So führt er aus, dass Buchungen für Reisen der Aufsichtsratsvorsitzenden immer von den Gesellschaften vorgenommen werden und beruft sich dabei auf sein Wissen als ehemaliger WW-Geschäftsführer. Dies sei schon deshalb so, weil die Reisen von den Gesellschaften bezahlt werden. Ein solcher Vorgang allein würde für jeden städtischen Bediensteten die fristlose Kündigung bedeuten.
Schüler droht weitere pikante Details zu veröffentlichen, wenn Gerich nicht auf eine Kandidatur verzichte. Konkret spricht er folgende Punkte an:
Schüler gibt an, die Fragen Gerichs zu seiner zwanzigjährigen Tätigkeit umgehend und wahrheitsgetreu beantwortet zu haben. Im Gegenzug sei Gerich viele Antworten auch ein halbes Jahr später schuldig geblieben, indem er sich auf sein Persönlichkeitsrecht berufe, wenn er Belege schuldig bleiben und Lügen einräumen müsste. Schüler schreibt weiter, dass er als Freund von Gerich Dinge geschluckt und gedeckt habe, die er als Wiesbadener Bürger nie hätte hinnehmen können. Das Gerich mit anderen Maßstäben gemessen werde als andere, wolle er jetzt nicht länger akzeptieren.
In einem Wortspiel mit den Ausdrücken „blau“ und „blauäugig“, spricht Schüler Gerich jede Form von Naivität ab. Warum sonst hätte er von Anfang an den Einladenden der Reise verheimlicht und gebeten, Bilder der Reise zu löschen?
Abschließend fordert er Gerich erneut auf, Schaden von seiner Partei, der SPD, zu wenden, damit diese nicht ein zweites Mal innerhalb weniger Jahre ohne OB-Kandidaten dasteht.
Ralph Schüler hat nichts mehr zu verlieren und offensichtlich keine Lust, mit weiteren Details hinter dem Berg zu halten. Für den Fall, dass er die in seinem Brief an den OB angedeuteten Aussagen belegen kann, wird die Luft für den Oberbürgermeister dünn.
Am Donnerstag, 24. Januar, wird sich zeigen, ob die SPD mit einem angezählten Kandidaten in den Wahlkampf ziehen möchte. Vor dem Hintergrund weiter sinkender Umfragewerte der SPD in Deutschland denkbar schlechte Voraussetzungen.
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