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Drei Monate vor dem ursprünglich geplanten Termin zum Jahreswechsel, ist die neue Siedlung “Bierstadt Nord“ vollständig erschlossen. Die Baufirmen und alle anderen Beteiligten haben das gute Wetter in den beiden vergangenen beiden Jahren sowie die weiteren optimalen Umstände genutzt.
So konnte am Mittwochmittag mit einem kleinen Einweihungsfest das Baufeld an die Bauherren übergeben werden.
„Neben der baulichen Vorbereitung inklusive aller Kanäle, Gas- Wasser- und Stromleitungen, digitaler Infrastruktur mit Glasfaser und Erschließungsstraßen sowie Gehwege wurden auch alle gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen nach archäologischen Funden und Kampfmitteln sorgfältig abgearbeitet“, sagte Andreas Kowol, Wiesbadens Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr. Damit kann das Areal lastenfrei an die Eigentümer der Grundstücke übergeben werden.
In der Tat schlummerte im Boden des neuen Bierstadter Wohngebiets ein explosionsgewaltiges Relikt. Anfang April 2019 wurde eine 250 Kilogramm-Bombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden und entschärft “Weltkriegsbombe in Bierstadt gefunden – Wohnungen müssen Donnerstag geräumt werden".
Bei den Tiefbauarbeiten legten die Bagger zu dem Artefakte, die rund 6.000 Jahre alt sind, frei. Die hochspannenden archäologischen Funde aus der Michelsberger Kultur wurden vorsichtig aus dem Boden entnommen und dokumentiert.
„Mit dem Verlauf und den hochprofessionellen Arbeiten sind wir sehr zufrieden. Wir möchten den beteiligten Firmen, den Spezialisten von der Kampfmittelsondierung und den Archäologinnen der Universität Marburg sowie den Ingenieurbüros für die gute Arbeit und das immer konstruktive Miteinander im Baufeld ebenso danken wie dem Ortsbeirat Bierstadt und der Bevölkerung für ihr Verständnis“, betonte Kowol.
Das neue Wohngebiet soll ein lebendiges Viertel mit einer zentralen Grünfläche und abwechslungsreicher Bebauung werden. Der Bebauungsplan sieht eine Dichte von 30 Wohneinheiten pro Hektar vor. Dies entspricht einer Gesamtzahl von rund 400 Wohneinheiten. Davon werden rund zwei Drittel Einfamilienhäuser (freistehende Einzelhäuser, Doppelhäuser und Reihenhäuser) sein. Das restliche Drittel besteht aus Geschossbauwohnungen mit zirka 60 öffentlich geförderten Einheiten. Wenn alle Gebäude stehen, werden über 1.000 Menschen hier leben.
Der Dezernent Kowol ist stolz, dass die komplexe Dienstleistung der Baugebietserschließung und die vorangehenden Verhandlungen mit den Bodeneigentümer komplett in städtischer Hand geleistet wurden: „Für diese tolle Arbeit bedanke ich mich bei Amtsleiterin Frau Dr. Beckefeld und ihren Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeitern ausdrücklich. Es ist ein sehr gutes Zeichen, dass wir eine Erschließung wie Bierstadt Nord komplett in städtischer Leitung durchführen können. Das macht uns als Kommune unabhängiger von der Expertise am Markt und sorgt durch die innerstädtische Vernetzung auch für bessere Ergebnisse.“
Ebenfalls ging ein großes Dankeschön an den Architekten und Stadtplaner Thomas Schüler, der sogar unter dem Kostenrahmen geblieben ist.
Damit das neue Wohnviertel nördlich der Siedlung Wolfsfeld sowie Bierstadt bei Starkregenereignisse nicht untergehen, wurde ein aufwändiges Entwässerungssystem errichtet. Ausgeklügelte Kanalverbindungen leiten das Wasser in das Aukammtal ab. Die Arbeiten für den Hochbau im neuen Stadtteil können nun beginnen.
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