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„Wir müssen auch künftig flexibel reagieren“, sagt Conny Meyne, beim Amt für Soziale Arbeit zuständig für die internationalen Jugendbegegnungen, die in „normalen“ Zeiten mehrfach im Jahr stattfinden.
Wiesbaden möchte Jugendlichen, für die es sonst nicht selbstverständlich ist, internationale Kontakte zu pflegen, die Möglichkeit zu pädagogisch begleiteten Reisen bieten. Corona machte den Planungen für das zweite Halbjahr einen dicken Strich durch die Rechnung.
Doch die geplante erste Jugendbegegnung zwischen Wiesbaden und Al Hoceima in Marokko hat trotzdem stattgefunden: Das Internet macht’s möglich. Und so erhielten 11 Jugendliche aus Wiesbaden genau wie sonst auch aus der Hand von Sozialdezernent Christoph Manjura ihre Teilnahmezertifikate samt einem Rucksack mit „Wiesbaden international“-Logo.
Im KukkuK-Seminarhaus in Rambach fand in der Woche vom 5. bis 9. Oktober das neue Format statt. Motto war: „Online Spheres – Tolerance and Diversity“. Die Organisatoren waren die Wiesbadener Vereine „Ihadouten für Entwicklungshilfe e.V.“ und „Weltblick e.V.“.
Die marokkanischen Partner kamen von Young United Al Hoceima. Der Kontakt zu Al Hoceima, einer Stadt in Marokko, kam durch Gabi Reiter vom Jugendzentrum Biebrich zustande, die 2019 an einer Jugendkonferenz der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland in Marokko teilgenommen hatte.
Da Wiesbaden immer auf Suche nach neuen Partnern für den Jugendaustausch in aller Welt ist, knüpfte sie hier den Kontakt. Geplant war eine Reise nach Marokko und der Gegenbesuch im Januar. Ob das möglich sein wird, wird sich zeigen – aber auf jeden Fall ist ein Kontakt hergestellt und die Jugendlichen haben sich in der Woche nicht nur am Bildschirm kennen gelernt, sondern auch an interessanten Themen gearbeitet.
Der Wunsch, trotz Coronabedingungen etwas stattfinden zu lassen, war groß und das Amt für Soziale Arbeit erarbeitete schnell ein Konzept für virtuelle Zusammenarbeit.
In der Begegnungswoche setzen sich die Teilnehmenden im Alter von 11-17 Jahren mit den Themen Diversität und Toleranz im Internet auseinander, zum Beispiel mit „Hate Speech“. Außerdem lernten sie die Gefahren in sozialen Medien kennen. Sie schulen ihre eigenen digitalen Kompetenzen, in dem sie Escape Räume oder ein Quiz anlegten und gemeinsam spielten.
Neben den Ausbau ihrer digitalen Fähigkeiten konnten die Jugendlichen lernen, dass man sowohl online als auch im „echten Leben“ an einer respektvollen Gesellschaft mitwirken kann, die die Rechte und Würde jedes Menschen achtet.
Im Rahmen der Teamerqualifikation von Wiesbaden International wurde das Konzept des virtuellen Escape Rooms gemeinsam mit dem Bildungsreferenten Dominik Rehermann geplant und das erste Mal umgesetzt. Es wird auch in künftigen Begegnungen eine Rolle spielen.
Am Abschlusstag gab es auch von der marokkanischen Seite großen Dank und Zustimmung für die gute Organisation der ersten Online-Begegnung zwischen Wiesbaden und Al Hoceima.
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Foto: Stadt Wiesbaden, Amt für Soziale Arbeit