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Der Arzt und Medizinhistoriker Prof. Dr. Dr. Axel Hinrich Murken hat eine bedeutende Beuys-Sammlung zusammengetragen, die sich im Besitz des Museums Wiesbaden befindet.
Über Jahre beschäftigten sich Beuys und Murken gemeinsam mit der Frage nach den Heilkräften der Kunst. Das Museum Wiesbaden nimmt den 100. Geburtstag des Ausnahmekünstlers zum Anlass, um das besondere künstlerische Potential der Beuys’schen Werke zu aktivieren. Dazu finden im Juli zwei Interventionswochen statt.
„Wir freuen uns, diesen Künstler endlich ins Gespräch bringen zu können, nachdem der Lockdown im Frühjahr dies verhindert hat,“ sagt. Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Zugleich wollen wir mit den Interventionswochen deutlich machen, dass auch Wiesbaden eine Beuys-Stadt ist. Die Beuys-Sammlung in unserem Haus wie auch der erste Omnibus für Direkte Demokratie auf Schloss Freudenberg stellen besondere Kräftefelder dar.“
Beuys hat den Kunstbegriff erweitert: „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Seitdem steht jede und jeder täglich vor der Entscheidung, sein Tun und Lassen unter den Anspruch „Kunst“ zu stellen und die Folgen zu verantworten. Was ist Kunst? Wer entscheidet das? Kann das wirklich jeder Mensch? Was kann ich verantworten? Gibt es dafür Beispiele? Zu all diesen Themen, Fragen, Einwänden wird im Museum Wiesbaden „Bis alles gesagt ist“ miteinander gesprochen. Alle Menschen sind eingeladen, insbesondere auch junge Menschen, Kitas und Schulklassen. Niemand muss schon etwas wissen oder vorbereiten. Die einzige Bedingung ist das bedingungslose Interesse, aneinander und am dem, was geschieht.
Zwei Zeitgenossen sind ab Samstag, 3. Juli, rund eine Woche lang Gastgeber im Beuys-Raum des Museums Wiesbaden, umgeben von Werken von Joseph Beuys aus der Sammlung Axel Hinrich Murken. Während der gesamten Öffnungszeit von 66 Stunden stehen Matthias Schenk (Wiesbaden) und Gerhard Schuster (Wien und Bochum) den Besucherinnen und Besuchern für Begegnungen bereit. Gemeinsam geht es um die Beforschung der Heilkräfte der Kunst. Jeden Mittag um 12:30 Uhr gibt es einen kurzen Nach-Tisch mit Joseph Beuys. Jeden Tag eine Stunde vor Schließung des Museums wird ein Zwischenergebnis gefasst und am Sonntag, den 11. Juli, ab 16:00 Uhr wird die Ernte der Gespräche und Begegnungen gesammelt.
Für „Die Zukunft, die wir wollen, müssen wir erfinden – Gespräche über Demokratie“, parkt von Dienstag, 27., bis Freitag, 30. Juli, ganz im Sinne des Beuys’schen Schaffens der OMNIBUS für Direkte Demokratie vor dem Museum und öffnet seine Türen für Gespräche über Grundfragen unserer Gesellschaft. Diese Interventionswoche steht unter dem Motto: „Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen“ (Joseph Beuys).
Um eine neue Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung zu gestalten, ist die Volksabstimmung Instrument und Bedingung. Sie wurde von Beuys maßgeblich mit entwickelt, der 1971 die „Organisation für Direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ in Düsseldorf gründete.
1987 startete auf der documenta 8 der erste OMNIBUS für Direkte Demokratie, der heute auf Schloss Freudenberg steht. 2021 organisiert der OMNIBUS gemeinsam mit vielen Menschen und Organisationen parallel zur Bundestagswahl die erste bundesweite Volksabstimmung über vier wichtige Zukunftsthemen. Täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr steht der OMNIBUS vor dem Museum Wiesbaden. Alle Besucherinnen und Besucher können sich über die ABSTIMMUNG21 am OMNIBUS informieren und direkt teilnehmen.
Ein Abendvortrag am Donnerstag, 29. Juli, diskutiert das Thema „Joseph Beuys und die Direkte Demokratie“.
Die Veranstaltungen sind eine Kooperation mit Schloss Freudenberg und dem OMNIBUS für Direkte Demokratie. Einzelheiten zum Programm finden Sie auf der Museums-Website https://www.museum-wiesbaden.de/beuys-100
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Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert