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Innehalten im getriebigen Alltag, Kraft sammeln und über die eigene Verantwortung nachdenken – das konnten die neuen Mitglieder der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung in einem ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche. In seiner Begrüßung sprach der evangelische Dekan Dr. Martin Mencke von einer „neuen Verantwortungszeit“, die jetzt nach der Wahl beginne. „Ich freue mich, dass wir diesen Beginn mit einem ökumenischen Gottesdienst feiern, um uns dessen zu versichern, was uns alle trägt und tragen mag.“
Im Hinblick auf den Bibelvers „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“, erinnerte er die Kommunalpolitiker daran, dass es menschlich Grundlegendes gäbe, das über das politische und wirtschaftliche Spiel hinweg miteinander verbindet und das man über den politischen Streit hinweg nicht vergessen sollte. Außerdem appellierte er daran, auch die Schwächsten in der Gesellschaft weiter im Blick zu haben: „Es gibt viele Menschen, die die Unterstützung und Hilfe anderer brauchen. Dass wir als Stadt diesen Blick für das Gemeinwohl von den Lasten der Schwächsten her nicht vergessen, dazu fordert dieser Vers auf.“
Der katholische Stadtdekan Klaus Nebel wünschte den Politikern, dass sie zu „Hörenden“ werden: „Das ist etwas sehr wertvolles in unserer Gesellschaft – aufeinander hören und auf die Stimme unseres Gewissens hören.“ Im Bezug auf die Rede Jesu vom Weltgericht aus dem Matthäusevangelium verwies Nebel auf das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe: „Es geht darum, den anderen wirklich im Blick zu haben, zu wissen, dass man im anderen Gott begegnet.“
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst, der im Vorfeld der konstituierenden Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagnachmittag stattfand, vom Kinderchor der Evangelischen Singakademie unter Leitung von Jörg Endebrock und Marktkirchenkantor Thomas Frank an der Orgel.
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Fotos: Dekanat Wiesbaden