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Nach der deutlichen 0:3-Niederlage im ersten Playoff-Halbfinale will der VC Wiesbaden die nächste Chance nutzen um ins Playoff-Finale der Volleyball-Bundesliga einzuziehen. Dafür benötigt der VCW einen Sieg im Rückspiel am Ostersamstag, um 19:00 Uhr, in Vilsbiburg, damit würden die Wiesbadenerinnen ein entscheidendes drittes Spiel, dann wieder mit Heimrecht in Rüsselsheim, erkämpfen. „Unser Motto lautet: Wir wollen ins Finale“, sagt VCW-Spielführerin Regina Mapeli Burchardt: „Dafür müssen und wollen wir das dritte Entscheidungsspiel nach Rüsselsheim holen.“
Leicht wird dieses Ziel nicht. Die Roten Raben haben einen Lauf. Das 3:0 war der neunte Pflichtspiel-Sieg für Vilsbiburg in Folge – inklusive des Pokalfinales. Die Angriffswucht ist überzeugend, nicht zuletzt die der herausragenden Kubanerin Liana Mesas Luaces und der Außenangreiferin Michelle Bartsch (USA). Und so sagt auch Regina Mapeli Burchardt: „Mesas und Bartsch müssen wir das Leben schwer machen, sie tragen das ganze Spiel von Vilsbiburg.“
Mut machen sollte der 7. Dezember 2013. An jenem Samstag siegte der VC Wiesbaden mit 3:0 im „Rabennest“. Es war der erste Wiesbadener Sieg in Vilsbiburg überhaupt. Allerdings: Damals nahmen sich die Raben ihre Saison-„Auszeit“, hatten mit Verletzungen zu kämpfen und verloren zwischen dem 9. November und jenem 7. Dezember vier von fünf Spielen. Rechtzeitig zu den Playoffs präsentiert sich das Team von Trainer Jonas Kronseder in Bestform.
„Unser Tank war wohl nach den höchst intensiven und hoch emotionalen Spielen im Viertelfinale gegen den USC Münster nicht mehr ganz voll, und so hielt unsere Qualität eben nicht über die Sätze und über das Spiel“, sagt VCW-Trainer Andi Vollmer: „Jetzt haben wir eine Woche, um nachzutanken.“ Und, so der Coach weiter, „uns vor allem mit der Angriffskraft von Vilsbiburg zu beschäftigen, denn darin lag der Hauptunterschied zwischen den beiden Teams“. Besser regeneriert, besser fokussiert auf den Gegner – so will der VC Wiesbaden den Raben trotzen. „Wir haben“, sagt Regina Mapeli Burchardt, „ein wenig mehr Zeit, uns taktisch und mental auf das Alles-oder-nichts-Spiel vorzubereiten.“
„Dass es möglich ist, in Vilsbiburg zu gewinnen, haben wir schon bewiesen“, blickt Angreiferin Ksenija Ivanovic auf den bislang letzten Auftritt in Bayern zurück. „Wir müssen mit mehr Selbstvertrauen ins Spiel gehen. Als Team haben wir alle Möglichkeiten, noch ins Finale einzuziehen. Es wird wichtig sein, den Blick nicht auf den nun vorhandenen Druck, sondern auf die Chance zum Finaleinzug zu lenken.“ Viele andere Bundesligisten gäben viel darum, diesen Druck erleben zu dürfen. Deshalb will der VCW das Halbfinalerlebnis genießen. Und sehen, was möglich ist. Vielleicht aus der Außenseiter-Rolle für eine Überraschung sorgen. „Wir fahren sicherlich mit dem Wissen nach Bayern“, sagt Vollmer, „dass wir besser spielen werden. Und dann sollte doch der eine oder andere Satz an uns gehen.“
Archivbild: Tom Klein