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Die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie werden bis zum 29. Juni verlängert. Darauf verständigten sich Bund und Länder am Dienstagabend. Demnach können die Länder aber erlauben, dass sich im öffentlichen Raum künftig bis zu zehn Personen oder Angehörige zweier Haushalte treffen.
Es wird aber weiterhin empfohlen, die Zahl der Menschen, zu denen man Kontakt hat, möglichst gering zu halten und den Personenkreis möglichst konstant zu belassen. Auch bei Treffen zuhause sollten Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten und für ausreichende Belüftung gesorgt werden. Am besten seien nach wie vor Treffen im Freien. In jedem Falle soll die Nachvollziehbarkeit der Teilnehmer gewährleistet sein, heißt es von der Bundesregierung in einer Stellungnahme.
Dort, wo die "regionale Dynamik" dies erfordere, sollen weitergehende Kontaktbeschränkungen erlassen werden, um den Ausbruch einzudämmen und ein überregionales Infektionsgeschehen zu verhindern.
Dieser Beschluss ist auf Grundlage der Einschätzung getroffen worden, dass die Zahl der Neuinfektionen auch einen Monat nach Beginn der Lockerungsmaßnahmen auf niedrigem Niveau sei.
Die Johns-Hopkins-Universität meldet am Mittwoch einen höheren Anstieg der Neuinfektionen als in den vergangenen Tage. In Deutschland haben sich nachweislich rund 181.628 Menschen mit dem Covid-19-Virus angesteckt. Das sind 826 mehr als am Montag (Stand 27. Mai, 19:00 Uhr). Am Vorabend waren es noch 207.
Auch die Zahl der Sterbefälle hat zugelegt. Insgesamt lag diese im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Menschen in Deutschland bis Mittwochabend bei 8.428 Personen. Damit mussten zu 79 Todesfälle neu in die Statistik aufgenommen werden.
Rund 88% der Covid-19-Erkrankten in Deutschland haben die Infektion inzwischen überstanden. Das Robert Koch-Institut rechnet mit 162.800 Genesene. Es handelt sich dabei um eine Schätzung, denn in Deutschland werden Genesene nur zum Teil gemeldet.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19-Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 10.400.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die sogenannte Reproduktionszahl, auch R-Wert genannt, ist ein wichtiges Instrument zur Einschätzung der Infektionsrate. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung mit dem Erreger ansteckt. Hintergrund: So wird die Reproduktionszahl berechnet. Am Dienstagabend lag der R-Wert bei 0,7. Damit ist dieser niedriger als noch am Sonntag, wo er bei 0,94 lag. Damit bleibt die Zahl weiter unter der kritischen Grenze - das Robert Koch-Institut hatte angegeben, dass der Wert idealerweise unter 1 liegen sollte, damit sich die Zahl der Neuinfektionen verringert.
Die Reproduktionszahl, auch R-Wert genannt, wird täglich neu aberechnet, allerdings immer am Abend, nicht um Mitternacht.
Weiterhin gilt der Mindestabstand von eineinhalb Metern und die Maskenpflicht im öffentlichen Raum, vor allem im Nahverkehr und in Geschäften. Angesichts der gesunkenen Zahlen bei den Neuinfektionen soll es jedoch spürbare Erleichterungen im öffentlichen Leben geben. Die nächsten Lockerungen wird es bei der positiven Entwicklung bald geben.
Alle Geschäfte können unabhängig von ihrer Größe unter bestimmten "Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen" wieder öffnen. Der Schulbetrieb soll unter der Regie der Länder langsam wieder anlaufen, ebenso die Kinderbetreuung, das Arbeitsleben, der Breitensport, der Kulturbetrieb und selbst die Fußball-Bundesliga.
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist binnen 24 Stunden um 56 Fälle in Hessen angestiegen. Die Todesfälle stieg im selben Zeitraum um vier auf 466. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in unserem Bundesland insgesamt 9.860 Fälle gezählt.
Bei den regionalen Fallzahlen sind die hessischen Kreise und kreisfreien Städte weiterhin weit von der Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen entfernt. Beim Erreichen dieser Marke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Der höchste Wert liegt nach RKI-Angaben vom Mittwoch bei rund 10,4 Fällen in Wiesbaden.
Das RKI meldet für Hessen am Dienstag, dass rund 88% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind rund 8.700 Personen. Somit sind aktuell noch etwa 694 infiziert.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Die Zahl der Neuinfektionen in Wiesbaden ist von Dienstag auf Mittwoch um 14 gestiegen. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der bekannten Corona-Infektionen auf 449. Davon gelten nach den RKI-Kriterien 345 Personen als genesen. Nach dieser Rechnung sind derzeit noch 90 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
14 Menschen sind in Wiesbaden seit Beginn der Pandemie an der neuartigen Lungenkrankheit gestorben.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Hessen hat in der Corona-Krisenreglung weitreichende Lockerungen am Mittwoch (6. Mai) beschlossen. Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventteilnehmer müssen sich aber an die Hygiene- und Abstandsregeln halten. Versammlungen mit bis zu 100 Teilnehmern sind dann unter Auflagen wieder möglich. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen von Montag bis Freitag in der Zeit von 9:00 bis 17:00 Uhr unter der 0611 / 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden.
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafiken: Land Hessen