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Samstagabend auf der A 3 zwischen Niedernhausen und Idstein, ein 48-jähriger Mann aus Wiesbaden wendet plötzlich mitten auf der Autobahn seinen VW Tuareg und fährt entgegengesetzt der Fahrtrichtung los. Dabei kollidiert er mit der mit einem BMW Kombi, deren Fahrer wird eingeklemmt und musste von der Feuerwehr herausgeschnitten werden. Trotz Reanimationsmaßnahmen des Rettungsdienstes verstirbt der 56-jährige Fahrer aus Duisburg an der Unfallstelle. Seine 54-jährige Ehefrau und sein 17-jähriger Sohn überlebten den Crash schwer verletzt.
Der Geisterfahrer rast weiter und kollidiert rund 200 Meter weiter mit einem Opel Insignia sowie einem BMW Z4 die nicht mehr ausweichen können. In diesen Fahrzeugen werden nochmals vier Personen zum Teil schwer verletzt.
Nach dem der VW Tuareg zum stehen gekommen ist, flüchtet der 48-jähriger Fahrer zu Fuß von der Unfallstelle. Eine stundenlange Suchaktion von Feuerwehr, Polizei, der Hundestaffeln des DRK Untertaunus und der Berufsfeuerwehr Wiesbaden beginnt. Auch ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera war im Einsatz, um den Geisterfahrer, der sich bei dem Crash verletzt hat zu suchen.
Rund 15 Stunden nachdem Horror-Crash meldete sich der 48-jährige Unfallverursacher am Sonntagmittag auf dem 7. Revier in Fechenheim. Die Polizeibeamten nahmen ihn zunächst fest und brachten ihn anschließend in ein Krankenhaus, in dem er stationär aufgenommen wurde. Von dort konnte er bereits am Montagnachmittag, nach seiner Behandlung entlassen werden. Anschließend wurde er direkt von Frankfurter Beamten in das Polizeipräsidium Westhessen überstellt.
Bei der Kriminalpolizei machte er jedoch weder Angaben zu seinem Motiv, noch zum Unfallhergang. Die Staatsanwaltschaft in Wiesbaden hat mittlerweile einen Haftbefehl wegen eines Kapitaldeliktes beantragt. Die Vorführung beim Haftrichter fand am Montagabend statt. Das Ergebnis der Vorführung steht noch aus.
Die Polizei hält es aber für unwahrscheinlich, dass sich der Mann seine Opfer gezielt ausgesucht hat, „denn schließlich fliegen die Autos mit rund 200 Sachen auf einen zu, da kann man überhaupt nichts erkennen oder bewusst einen abschießen", sagt ein Polizeisprecher.
Die Ermittlungen in dem Horror-Unfall vom Wochenende gehen also weiter.
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