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Es gibt Themen die sofort Polarisieren, das Thema Tauben Pro oder Contra gehört sicher dazu. Während die einen von den Ratten der Lüfte sprechen und eine gnadenlose Dezimierung fordern, füttern andere die liebenswert gurrenden Tiere, die symbolisch für Frieden, Liebe und bester Freund des Menschen – wie bei Aschenputtel – stehen.
Zu Eskalation kommt es immer dann, wenn diese Meinungen im realen Leben aufeinander stoßen – so wie am Hauptbahnhof in Wiesbaden. Nicht zuletzt durch völlig unkontrollierte Fütterung, haben sich die Tiere dort zu einer echten Plage entwickelt. Stangen an der Decke des Gebäudes sowie Nischen und Vorsprünge bieten zudem bei Tauben sehr beliebte Rast- und Nistplätze.
Ein eigens eingerichteter Taubenschlag bei dem man durch Eiertausch Geburtenkontrolle vornahm hatte keinen Erfolg im Kampf gegen die Tiere. Wie sagt der Volksmund so schön: „Wo taubem sind, fliegen Tauben hin“ und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dem griechischen König Sisyphos gleich, Reinigen die Trupps den Bahnhof Tag für Tag mehrfach von den Hinterlassenschaften der Vögel. Durchaus mit Erfolg, denn bis auf den Taubendreck, ist der Wiesbadener Bahnhof tip, top gepflegt!
Besonders betroffen sind die Radfahrer, deren Drahtesel direkt unter den beliebtesten Ruheplätzen der angekettet werden müssen. Da hilft auch kein Schoner über dem Sattel – schon nach wenigen Stunden sehen die Bikes aus wie früher die Tropfkerzenflaschen beim Italiener.
Jetzt versucht die Bahn das Übel an der Wurzel zu packen und hat in den Eingängen des Bahnhofsgebäude große Aufkleber auf den Boden gemacht. Sie sollen die „Tierfreunde“ darauf aufmerksam machen, dass das Füttern der Tauben grundsätzlich verboten ist. Den Tauben war es beim Ortstermin der Redakteurin im Bahnhof augenscheinlich egal, sie finden das Verbot offensichtlich nach wie vor besch…!
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Fotos: Petra Schumann