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Die Segelfliegerinnen des Deutschen Aero Clubs (DAeC) zählen die Tage: Am Mittwoch, 17. Mai, fällt der Startschuss für die „9th FAI Women‘s World Gliding Championships 2017“ – die Frauen-Segelflug-WM – im tschechischen Zbraslavice. Bis zum 4. Juni gehen dort 50 Pilotinnen aus elf Nationen im Streckensegelflug ins Rennen.
Zu ihnen gehört Sandra Malzacher aus Wiesbaden. Ihr bisher größter Erfolg war der erste Platz bei den Deutschen Frauenmeisterschaften 2004 – der ihr eine Qualifikation für die WM 2005 einbrachte. In dem international hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld erkämpfte sich Malzacher den fünften Platz. 2015 landete sie bei der WM im dänischen Arnborg auf derselben Platzierung, im vergangenen Jahr bekam sie Bronze für ihre Leistung in der 15-Meter-Klasse bei der Deutschen Meisterschaft der Frauen in Hockenheim.
Malzacher, die sich unter anderem als Fluglehrerin im SFC Riedelbach engagiert, sagt über sich selbst, sie sei auf einem Segelfluggelände im Rheinland-Pfälzischen Dannstadt aufgewachsen. Mit 14 Jahren begann sie ihre Segelflugausbildung und nahm schon kurz nach dem Erhalt der Lizenz an ihrem ersten Wettbewerb teil, dem Dannstädter Vergleichsfliegen. In den darauffolgenden Jahren erarbeitete sich Malzacher immer wieder einen Platz in der Nationalmannschaft.
Bei der WM in Tschechien soll eine Platzierung in der vorderen Hälfte herausspringen: Malzacher hofft auf gute Flüge mit einem ihr noch fremden Flugzeug. Qualifiziert hatte sie sich für die 15-Meter-Rennklasse – für die 18-Meter-Klasse, in der sie nun an den Start geht, musste sie sich ein anderes Flugzeug leihen. „Freundlicherweise bekomme ich den Ventus 2c eines Fliegerkameraden aus Neustadt/Weinstraße.“
Für die Teilnahme an der internationalen Meisterschaft musste die 41-Jährige den größten Teil ihres Jahresurlaubs opfern. Und die Vorbereitung lässt ihr kaum eine freie Minute: Mit Google Maps studiert sie die Landschaft in Zbraslavice, dazu prägt sich die Luftraumsituation ein, analysiert die Verläufe zahlreicher Flüge anderer Piloten am Wettkampfort.
Um in Zbraslavice auf dem ersten Platz zu landen, muss sich Malzacher gegen zehn Konkurrentinnen aus fünf Ländern durchsetzen. Der DAeC drückt ihr die Daumen, dass es für den Sieg reicht.
Bundestrainer Wolfgang Beyer ist zuversichtlich, dass alle zehn deutschen Spitzensportlerinnen gute Chancen haben. „Bei der Deutschen Meisterschaft haben unsere Frauen gezeigt, welche Qualitäten sie haben. Und die spielen wir jetzt aus", erklärt Beyer.
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Fotos: Privat