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Marcus Nähser, Vorstandsvorsitzender der Nassauischen Sparkasse (Naspa), bezeichnete das vergangene Geschäftsjahr als wirtschaftlich erfolgreich. Ein gestiegener Zinsüberschuss, ein leichtes Plus beim Provisionsüberschuss und positive Wertpapierbewertungen trugen dazu bei. Trotzdem gab es im Kreditgeschäft einige Herausforderungen. Nähser betonte die Stabilität der Naspa und die Notwendigkeit, Reserven anzulegen, da das gute Ergebnis nicht langfristig garantiert ist.
Im vergangenen Jahr konnte die Naspa 91 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 50 Auszubildende gewinnen. Marcus Nähser kommentierte dies: „Die Tatsache, dass wir so viele qualifizierte Fachkräfte für uns gewinnen konnten, unterstreicht die Attraktivität der Naspa als Arbeitgeber. In einer zunehmend wettbewerbsorientierten Welt wird die Fähigkeit, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen, immer entscheidender für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens."
Die Naspa wurde kürzlich von Stern und Statista als die drittbeliebteste Arbeitgeberin im Finanzsektor ausgezeichnet. Um langfristig erfolgreich zu bleiben, plant Nähser die Investitionen in die Mitarbeitenden zu erhöhen.
Michael Baumann, Vorstand für Privatkunden, betonte die fortlaufende Investition in die Qualifikation der Mitarbeiter. Er erklärte: „Exzellente Beratung ist der Schlüssel für unser Wachstum. Nur durch herausragende Qualität können wir uns vom Wettbewerb abheben und langfristig erfolgreich sein.“
Die Naspa bietet ihren Kunden eine umfassende Beratung mit einer Vielfalt an Alternativen, einschließlich Produkte von Anbietern außerhalb der S-Finanzgruppe. Dies unterstreicht ihre Glaubwürdigkeit und Attraktivität, wie Baumann betonte: „Unser Ziel ist es, jedem Kunden das passende Produkt anzubieten und einen echten Mehrwert durch unsere Beratung zu bieten.“
Frank Diefenbach, Vorstand für Firmenkunden, betonte das klare Engagement der Naspa für den Mittelstand. Die Bank werde aktiv das Unternehmertum fördern, die lokale Wirtschaft unterstützen und Innovationen im Geschäftsgebiet vorantreiben. Dabei stehe die Zufriedenheit der Kunden im Mittelpunkt, mit maßgeschneiderten Lösungen von höchster Qualität.
"Kundenorientierung ist für uns von zentraler Bedeutung. Als Mittelstands-Partner in unserer Region tragen wir eine besondere Verantwortung und zeigen uns als zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner", erklärte Diefenbach. Besonderes Augenmerk liege darauf, den Mittelstand bei der bevorstehenden ökologischen Transformation zu unterstützen. Dadurch werde die Naspa ihre Position im Markt weiter stärken und langfristig wirtschaftlich erfolgreich bleiben.
Die Ertragslage der Naspa verbesserte sich im Jahr 2023 deutlich. Der Zinsüberschuss stieg um etwa 12 Prozent auf 236,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, hauptsächlich aufgrund der Entwicklung des Zinsniveaus. Der Provisionsüberschuss verzeichnete ebenfalls eine leichte Steigerung auf 82 Millionen Euro, vor allem aufgrund des guten Wertpapiergeschäfts.
Im vergangenen Jahr wurden Kreditzusagen in Höhe von insgesamt 1,1 Milliarden Euro gemacht, was einem Rückgang um knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotzdem stieg der Kreditbestand leicht um 568 Millionen Euro bzw. 0,5 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro an. Diese Abnahme der Kreditzusagen war sowohl bei Privatkunden, insbesondere bei Wohnungsbaufinanzierungen, als auch im Geschäft mit Unternehmen und Selbständigen zu beobachten und spiegelt die allgemeine volkswirtschaftliche Entwicklung wider.
Die Abnahme der Nachfrage nach Wohnungsbaufinanzierungen ist der anhaltenden Zinssituation geschuldet. Das zugesagte Volumen belief sich auf 536 Millionen Euro, im Vergleich zu 856 Millionen Euro im Jahr 2022. Marcus Nähser erklärte, dass die erhöhten Zinsen und Baukosten dazu führten, dass die Menschen im Jahr 2023 sehr zurückhaltend bei der Finanzierung von Wohneigentum waren. Trotz teilweise gesunkener Preise für Bestandsimmobilien konnte dieser Trend nicht umgekehrt werden.
Die Kundeneinlagen der Naspa verzeichneten einen Anstieg um 2,9 Prozent oder 337 Millionen Euro auf insgesamt 11,8 Milliarden Euro. Besonders deutlich stieg der Wertpapierumsatz im vergangenen Geschäftsjahr von 1,03 Milliarden Euro auf 1,53 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 49,2 Prozent entspricht. Der Wertpapierbestand erhöhte sich ebenfalls deutlich um 22,8 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, ausgehend von 3,5 Milliarden Euro. Die Gesamtersparnis, die die Entwicklung von Einlagen und Wertpapiernettoabsatz widerspiegelt, verbesserte sich um 2,6 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent.
Um für zukünftige wirtschaftliche Herausforderungen gewappnet zu sein, hat die Naspa gemäß § 340f Handelsgesetzbuch (HGB) eine Reserve in Höhe von 23 Millionen Euro gebildet. Marcus Nähser kommentierte: "Wir erwarten, dass die kommenden Jahre wirtschaftlich anspruchsvoll sein werden. Daher war es uns wichtig, die erforderlichen Reserven für diese Zeit im Jahr 2023 zu erhöhen."
Der Jahresüberschuss der Naspa verzeichnete einen signifikanten Anstieg auf 63,9 Millionen Euro im Vergleich zu 39,4 Millionen Euro im Vorjahr. Die Bilanzsumme der Bank verringerte sich hingegen um knapp 5 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro gegenüber 15,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Aufgrund dieser Zahlen zählt die Naspa zu den größten Sparkassen Deutschlands.
Aufgrund der jüngsten Entwicklungen mit gesunkenen Erwartungen für eine schnelle Zinssenkung ist der Ausblick für das Jahr 2024 zurückhaltend. Marcus Nähser kommentierte: "Die Risiken, die wir im letzten Quartal 2023 identifiziert haben, werden uns auch im laufenden Jahr begleiten." Viele Menschen und Unternehmen zögern aufgrund der bestehenden Unsicherheiten bei Konsum- und Investitionsentscheidungen. Obwohl die Naspa dank ihres konservativen Kreditportfolios gut aufgestellt ist, werden die Herausforderungen voraussichtlich zunehmen.
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Foto: Simone Reichelt