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Die Landschaft an der Oder mit ihren wechselnden herrschaftlichen und nationalen Zugehörigkeiten war über Jahrhunderte hinweg ein Begegnungsraum. Hier kreuzten sich auch die deutsch-jüdische und die polnisch-jüdische Kultur. In der Neuzeit bedrohte der Nationalismus, gepaart mit dem Antisemitismus, diese kulturelle Vielfalt an Oder, Obra und Warthe. Der Nationalsozialismus zerstörte sie.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weite Abschnitte der Oder zur deutsch-polnischen Grenze und die deutsche Bevölkerung aus den Regionen östlich des Flusses vertrieben. Polen fanden hier eine neue Heimat und für kurze Zeit schien es, dass in Niederschlesien und Pommern jüdisches Leben heimisch werden könnte.
Mehrere Zehntausend polnisch-jüdische Holocaustüberlebende siedelten sich hier an, doch die meisten wanderten bis Ende der 1960er Jahre wieder aus. Die jahrhundertelange Anwesenheit von Juden an der Oder fiel dem Vergessen anheim, ihre Spuren wurden oft zerstört.
Der BdV Landesverband Hessen e.V. zeigt die Sonderausstellung in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden und dem Deutschen Polen-Institut von Mittwoch, 20. Oktober, bis Freitag, 10. Dezember, im Wiesbadener Haus der Heimat. Die Realisierung der Ausstellung in Wiesbaden wurde gefördert durch das Hessische Ministerium des Innern und für Sport.
Der BdV-Landesverband Hessen e.V., die Jüdische Gemeinde Wiesbaden, das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt und das Deutsche Kulturforum Östliches Europa laden herzlich ein zur virtuellen Ausstellungseröffnung ab Montag, 25. Oktober, 18:00 Uhr auf dem YouTube-Kanal CULTURE TO GO mit folgendem Programm:
Rose-Lore Scholz, Kulturreferentin im Vorstand des BdV-Landesverbandes Hessen
Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Hessen,
Dr. Jacob Gutmark, Dezernent für Kultur, Jüdische Gemeinde Wiesbaden, und
Julia Röttjer, Deutsches Polen-Institut in Darmstadt
Dr. Magdalena Gebala, Deutsches Kulturforum Östliches Europa, und
Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Igor Mishurisman, Geige
Den Flyer zur Veranstaltung gibt es >>> hier <<<. Die Ausstellung wird unter dem Vorbehalt des weiteren Verlaufs der COVID-19-Pandemie stattfinden. Eine kurzfristige Absage ist jederzeit möglich.
Des Weiteren weisen wir darauf hin, dass die aktuellen Präventionsmaßnahmen zum Schutz gegen die Ausbreitung von COVID-19 eingehalten werden. Zugang nach dem 3-G-Prinzip.
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Was: Ausstellungseröffnung "Im Fluss der Zeit – Jüdisches Leben an der Oder
Wann: Montag, 25. Oktober
Wo: YouTube-Kanal CULTURE TO GO
Beginn: 18:00 Uhr
Foto: Institut für angewandte Geschichte