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„In den vergangenen Jahren mussten in den Krankenhäusern immer mehr „multiresistente Erreger“ (MRE), festgestellt werden, bei denen die meisten herkömmliche Antibiotika unwirksam sind“, so Gesundheitsdezernent Arno Goßmann. In der neuen Hygieneverordnung sei nun festgelegt, wie Krankenhäuser vorgehen sollen, um mit diesen Keimen umzugehen oder sie bestenfalls gar nicht erst aufkommen zu lassen. MRE kommt vor allem in medizinischen Einrichtungen vor. In den vergangenen Jahren stellte diese Erregergruppe große Probleme für medizinische und pflegerische Institutionen dar. In Krankenhäusern müssen die Betroffenen teilweise sogar isoliert werden, was hohe Kosten verursacht.
„Die neue Hygieneverordnung sieht vor, dass in den hessischen Landkreisen und Städten nun von den Gesundheitsbehörden so genannte MRE-Netzwerke gegründet und koordiniert werden“, erläutert der Gesundheitsdezernent. Er weist darauf hin, dass Wiesbaden bereits 2009 gemeinsam mit Frankfurt das erste hessische MRE-Netz ins Leben gerufen hat. Inzwischen hätten sich fast alle kreisfreien Städte und Landkreise in Mittelhessen dem Verbund angeschlossen. „Wenn sich solche Netzwerke nun in ganz Hessen bilden, haben wir eine gute Chance, die Keime in den Griff zu bekommen“, so Goßmann.
Ziel der Netzwerke sei es, Empfehlungen und Richtlinien für die Verhütung und den Umgang mit multiresistenten Erregern zu erarbeiten. Durch Beratungsleistungen, Öffentlichkeitsarbeit und Informationsaustausch werde entsprechendes Wissen verbreitet, mittels Aufklärungsarbeit über MRE würden Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie sonstige medizinisch-pflegerische Einrichtungen im Umgang mit diesen Keimen geschult.
Gesundheitsdezernent Goßmann appelliert an alle medizinischen Einrichtungen in Wiesbaden und darüber hinaus sich dem Experten-Gremium anzuschließen: „Ich lade alle Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen ein, Mitglied im MRE-Netzwerk Rhein-Main zu werden. Nur mit einer gemeinsamen Hygienestrategie auf Basis der Hessischen Hygieneverordnung lässt sich der Kampf gegen die gefährlichen multiresistenten Erreger gewinnen.“
Symbolfoto