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Über sechs Millionen Jüd:innen sind den Nationalsozialist:innen zum Opfer. Allein in Wiesbaden gab es zwischen der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der die Synagoge am Michelsberg niedergebrannt wurde, und Kriegsende 1.507 jüdische Opfer zu beklagen. Die OMAS GEGEN RECHTS gedachten am vergangenen Sonntag, den 9. Mai, dieses unvergleichlichen Völkermordes.
Auch wenn Jüd:innen unbestreitbar Unvorstellbares ertragen mussten, machten die Omas auch auf die anderen Menschen aufmerksam, die unter systematischer Verfolgung litten und getötet wurden: „Wir gedenken zudem der ermordeten Sinti und Roma, der verfolgten Homosexuellen, der Euthanasie-Opfer unter den körperlich, geistig und seelisch behinderten Menschen, der liquidierten Kommunist:innen, Sozialist:innen und Sozialdemokrat:innen sowie aller Soldaten, die dem verbrecherischen Regime als Kanonenfutter dienten.“
„Insgesamt fielen dem mörderischen Treiben der Nationalsozialisten 60 Millionen Menschen zum Opfer – eine unfassbare Zahl. Die zahllosen Zwangsarbeiter:innen, die von den Nazis rekrutiert wurden und deren Leben zerstört wurde, sind in dieser Zahl nicht einmal enthalten – auch ihr Leid kann nicht in Worte gefasst werden,“ mahnen die engagierten Damen.
Da der Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs dieses Jahr auf einen Samstag fällt - also den im Judentum Sabbat genannten Ruhetag, an dem (ähnlich zum christlichem Sonntag) keine Arbeit erlaubt ist, entschieden sich die OMAS GEGEN RECHTS die Mahnwacche einen Tag später abzuhalten.
Am 9. Mai 2021 jährte sich zudem der Geburtstag der Antifaschistin und Widerstands-Kämpferin Sophie Scholl zum 100. Mal. Die Omas gedachten daher auch ihrer mutigen Taten sowie derer der Organisation "Weiße Rose".
Die Veranstaltung fand gegenüber der Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden am Michelsberg statt. Mit Rede- und Musikbeiträgen haben die OMAS GEGEN RECHTS ein würdevolles, den schrecklichen Geschehnissen angemessenes Programm abgehalten. Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung erklang das jüdischen Friedenslied "Shalom Chaverim" – es sollte „einen Weg der Hoffnung aufzeigen, einen Weg des nie wieder Faschismus, nie wieder Rassismus, nie wieder Antisemitismus, nie wieder Völkermord.“
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Symbolfoto