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In einem kuriosen Spiel verlieren die Wiesbaden Phantoms völlig unnötig ihr letztes Heimspiel in dieser Saison.
Nur sechseinhalb Minuten waren im ersten Quarter gespielt und schon schien den Razorbacks die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Ravensburg war mit zwei Punkten Vorsprung auf Straubing angereist und musste entsprechend nur Unentschieden spielen, um sich den zweiten Titel in Folge zu sichern. Bei einer Niederlage hätten die Straubing Spiders die Razorbacks noch abfangen können.
Doch bei 0:14 war zunächst einmal Schluss mit dem Glanz der Ravensburger Offense. Die Defense von Wiesbadens Coordinator Kelly Perrier kam besser ins Spiel und stoppte erstmals einen Drive. Angeführt von Quarterback Brandon DiMarco zogen nun die Phantoms unter der begeisterten Anfeuerung der Phans und der Musiker der Kaktusstreichler über das Feld. DiMarco passte auf Nico Netz und das Eigengewächs der Phantoms verkürzte auf 6:14. Dario Stief, der in der vergangenen Saison noch in der U19 der Phantoms Leistungsträger war, verwandelte danach den Zusatzpunkt souver?
Das zweite Quarter war angebrochen, als die Razorbacks es zwar nicht in die Endzone, doch aber ein Field Goal schafften. Den Kick-off returnierte Runningback Cordarious Mann über 85 Yards direkt zum 13:17 und Stief traf erneut. Stief hatte sogar den Ausgleich auf dem Fuß, schoss einen Field-Goal-Versuch im nächsten Drive aber rechts am Tor vorbei.
Wiesbaden spielte nun beeindruckend auf, überzeugte in der Offense und scorte dreimal in Folge - mit dem Luxus, sogar ein zweites Field Goal auszulassen. Travis Grant tankte sich kraftvoll durch die D-Line der Razorbacks, Stief erhöhte und schon stand es 21:17 für die Phantoms. Ravensburg war zu diesem Zeitpunkt zwar noch immer Meister, hätte aber auf Schützenhilfe aus Darmstadt hoffen müssen. Die Sensation schien greifbar, die Phans sorgten bei jedem Play der gegnerischen Offense für Lärm und für zwei Fehlstarts sowie eine erzwungene Auszeit des nun wankenden Tabellenführers: Zu Beginn des vierten Quarters stoppte ein Phantoms-Drive anschließend sieben Yards vor einem neuen First Down, Dario Stief verwandelte aber ein Field Goal aus 29 Yards Entfernung immerhin noch zum 24:17.
Wäre im Anschluss nicht der Kick-off Return direkt in die Endzone der Phantoms getragen worden, hätte die Sensation perfekt werden können, stattdessen aber glichen die Razorbacks aus und der folgende Drive der Gastgeber endete mit einem knapp zu kurz geschossen Field-Goal-Versuch.
Auch die Razorbacks brachten nun keine Punkte mehr auf das Scoreboard, mussten sie aber auch nicht, denn ein Unentschieden hätte ihnen zur Meisterschaft gereicht. Die Offense von Head Coach Andy McMillan setzte nun alles auf eine Karte und wollte mit 39 Sekunden auf der Uhr noch einen Score erzwingen, passte zweimal auf Cordarious Mann, aber der Runningback fumbelte das Ei im zweiten Play und Ravensburg trug ihn in die Wiesbadener Endzone.
Der tragische Held ist die #3 der Phantoms, Cordarious Mann, der in den letzten zwei Sekunden die Punkte an die Ravensburg Razorbacks mit einem Fumble verschenkt. 24:30 ist der Endstand, mit dem die Ravensburger ihre erfolgreiche Saison mit der Meisterschaft krönen.
Das siebenköpfige Schiedsrichterteam mit dem Whitehead sorgte allein in der zweiten Halbzeit für eine Flut an gelben Flaggen, die die eine oder andere Mannschaft um viele Yards über das Feld bestrafte. Endlose Diskussionen und schier nicht endende Serien an Foul-Ahndungen verzögerten das Spiel unnötig lang.
Die Phantoms kämpften diszipliniert und hätten mindestens das Unentschieden verdient. Letztes Heimspiel und die Wiesbaden Phantoms gehen hoch erhobenen Hauptes in die Winterpause und somit in die Vorbereitung der nächsten Saison in der GFL2. Glückwunsch an das Team und den Betreuerstab. Alles richtig gemacht.
Mit 10:14 Tabellenpunkten haben die Phantoms eine Saison abgeschlossen, in der drei Siege und eine Niederlage mehr möglich gewesen wären. Mit dem Abstieg hatte das McMillan-Team nie etwas zu tun und zeigte in fast allen Spielen zumindest phasenweise, welch riesiges Potenzial in ihm steckt.
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Wiesbaden Phantoms - Ravensburg Razorbacks 24:30 (7:14/7:3/7:0/3:13)
Tabelle Süd
1 | Ravensburg Razorbacks | 20 | : | 4 | 433 | : | 244 | 0.83 |
2 | Saarland Hurricanes | 18 | : | 6 | 501 | : | 183 | 0.75 |
3 | Straubing Spiders | 18 | : | 6 | 431 | : | 182 | 0.75 |
4 | Biberach Beavers | 12 | : | 12 | 288 | : | 385 | 0.5 |
5 | Wiesbaden Phantoms | 10 | : | 14 | 301 | : | 304 | 0.42 |
6 | Darmstadt Diamonds | 6 | : | 18 | 176 | : | 420 | 0.25 |
7 | Gießen Golden Dragons | 0 | : | 24 | 62 | : | 474 |
Fotos: Joshua Ziß