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Der Kriminalpolizei Wiesbaden ist ein Schlag gegen professionelle Navidiebe gelungen. Am vergangenen Dienstag, 26. April, wurden insgesamt drei Männer im Alter von 22, 30 und 41 Jahren festgenommen. Die litauischen Staatsangehörigen stehen im Verdacht, mindestens 50 Fahrzeuge in Wiesbaden, dem Rheingau-Taunus-Kreis, dem Main-Taunus-Kreis sowie dem Hochtaunuskreis aufgebrochen zu haben und somit einen Schaden von über 500.000 Euro verursacht zu haben.
Umfangreiche Ermittlungen und Observationsmaßnahmen der gegründete Arbeitsgruppe "PKW" ergaben, dass der 22-jährige Haupttäter seine Wohnung in Wiesbaden offenbar an weitere Personen aus Litauen untervermietete. Von dort aus starteten sie dann die nächtlichen Beutezüge, welche in der Regel zahlreiche aufgebrochene und erheblich beschädigte Fahrzeuge zur Folge hatten.
Die Täter hatten es überwiegend auf hochwertige Pkw der Marke BMW abgesehen, aus welchen sie die Navigationssysteme mitsamt den Bedienelementen, die Lenkräder sowie sonstige Wertgegenstände entwendeten. Für die betroffenen Fahrzeugbesitzer ist nicht nur der finanzielle Schaden gravierend, meist lassen sich die Fahrzeuge ohne die Technikkomponenten auch nicht mehr starten.
Nachdem die Autoknacker die hochwertigen Fahrzeugteile ausgebaut hatten, wurden diese in Kunststofftüten verpackt und in einem Waldgebiet nahe dem Schloss Freudenberg versteckt, um sie dann einige Tage später gesammelt abzuholen. Wohin das Diebesgut im Anschluss geschafft werden sollte, ist Gegenstand des noch laufenden Ermittlungsverfahrens.
Nachdem in der Nacht zu Dienstag in Flörsheim weitere vier Taten bekannt geworden waren, erfolgte am frühen Morgen die Festnahme der beiden 30 und 41 Jahre alten Männer sowie kurz darauf ihres 22-jährigen "Vermieters". Die Beute der vergangenen Tage konnte sowohl in dem Waldversteck, unter einem Laubhaufen, als auch in dem von ihnen genutzten Pkw aufgefunden werden. Neben den Tatwerkzeugen wurden auch Laptops, Handys sowie mehrere Brillen sichergestellt, da diese aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls aus Diebstählen stammen.
Die Ermittlungen wurden durch eine Ende letzten Jahres gegründete und auf Fahrzeugaufbrüche spezialisierte Arbeitsgruppe der Wiesbadener Kriminalpolizei geführt. Zu den genannten Fahrzeugaufbrüchen kommen außerdem zahlreiche Strafanzeigen wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, Kennzeichendiebstahl, Urkundenfälschung sowie Sozialleistungsbetrug hinzu. Durch das Amtsgericht Wiesbaden wurde U-Haftbefehl gegen die drei Männer erlassen, von denen zwei bereits wegen ähnlich gelagerter Delikte polizeilich in Erscheinung getreten waren. Sie wurden im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Besonders erfreulich ist, dass nun zumindest ein Teil der entwendeten Gegenstände zeitnah wieder an die rechtmäßigen Eigentümer ausgehändigt werden kann, so ein Polizeisprecher.
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Foto: Polizei