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Gute Kriminalarbeit und umfangreiche Ermittlungen führten die Polizisten in den vergangenen rund 12 Monaten auf die Spur einer Schleuserband, die aus Deutschland operiert, und Migranten illegal auf dem Luftweg in die EU brachte.
Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle übernahm die Aufklärung der Schleusertätigkeit, da sich die ersten Hinweise in Sachsen ergaben. Mit Fortdauer der Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass Personen aus fünf Bundesländern daran beteiligt sind. Dazu gehören Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Thüringen und auch Hessen. Der Kopf der Bande hatte sich in Wiesbaden niedergelassen.
Somit leitete die Staatsanwaltschaft Wiesbaden ein Ermittlungsverfahren gegen einen irakischen Hauptbeschuldigten im Alter von 34 Jahren und weitere 17 irakische, syrische und deutsche Staatsangehörige wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern ein. Der Hauptbeschuldigte steht im Verdacht, als Organisator Einschleusungen von vornehmlich syrischen und irakischen Personen mittels Flugzeug von der Türkei über Griechenland in EU-Staaten, insbesondere nach Deutschland ermöglicht zu haben.
Am Mittwochmorgen bereiten rund 160 Einsatzkräfte der Bundespolizei den zeitgleichen Zugriff in 15 verschiedenen Wohnungen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Thüringen vor. Bei der Durchsuchung der Objekte wurde zahlreiches Beweismaterial gefunden.
Der Schwerpunkt lag dabei im Raum Wiesbaden mit acht Wohnungen und Geschäftsräumen. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurden zahlreiche Beweismittel von den Polizisten beschlagnahmt. Darunter befanden sich unter anderem Blankodokumente (Reisepässe verschiedener Nationalitäten), Mobiltelefone und elektronische Speichermedien.
Weiterhin wurden knapp 80.000 Euro zum Zwecke der Vermögensabschöpfung sichergestellt.
Der Leiter der ermittlungsführenden Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle, Polizeioberrat Markus Pfau sagte zu dem Einsatz: „Irreguläre Migration nach Deutschland findet auch und mit großem organisatorischen Aufwand auf dem Luftweg statt. Die Schleuser verdienen sehr gut daran. Mit unseren heutigen Maßnahmen gehen wir einmal mehr offensiv gegen diese Täterstrukturen vor."
Die bei den Durchsuchungsmaßnahmen angetroffenen Beschuldigten, wurden und werden aktuell noch verhört. Ein Ergebnis ist noch nicht bekannt. Wie viele Migranten von der Schleuserbande in die EU gebracht wurden ist derzeit noch nicht bekannt.
Die Ordnungsbehörden und die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter.
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