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Nach dem Bachelor (Wiesbadenaktuell berichtete) sucht RTL „Deutschlands schönste Frau“ – wieder ist eine Wiesbadenerin mit von der Partie. „Just Sam“ nennt sie sich auf Facebook. Sam ist 30 Jahre alt und arbeitet in Wiesbaden sowohl als Pädagogin und Therapeutin, als auch als Künstlerin und Moderatorin. Aus Sams Sicht ist das die beste Kombination, um an das Innere im Menschen zu kommen. Wir sitzen in Sams zweiten Zuhause, im Wohnzimmer in der Schwalbacher Straße. Ganz belanglos reden wir über „Deutschlands schönste Frau“.
Hallo Sam, steigen wir gleich ein: Wann hast Du von dem Format „Deutschlands schönste Frau“ gehört und wie bist Du genau zu dem Casting gekommen?
Meine beste Freundin Issy hatte davon auf Facebook gelesen. Dort stand geschrieben, dass Designer Guido Maria Kretschmer zusammen mit RTL nach „Deutschlands schönster Frau“ sucht – und dass es dabei mehr um innere Werte als um Model-Typen gehe. Frauen in jeder Altersgruppe. Frauen, die etwas Besonderes mit sich bringen – dick, dünn, klein groß – oder eine Lebensgeschichte. Etwas, was sie vielleicht außergewöhnlich macht.
Bei mir ist es offensichtlich – dass ich keine Haare habe. Meine Frisur (Sam lacht) liegt im kreisrunden Haarausfall begründet. Ich gehe damit ganz offen um. Als Bühnenmensch nutze ich den scheinbaren Nachteil als Vorteil, als Alleinstellungsmerkmal.
Mir war beim Casting sofort klar, dass wenn ich da mitmache, dann um Andere für diese Krankheit zu sensibilisieren. Auch um Betroffenen Mut zu machen. Für sie ist es schwer, das Schamgefühl zu überwinden. Ich kenne das von mir aus der Vergangenheit. Ich bin lange selbst dem Schönheitsideal der Gesellschaft gefolgt – konnte nicht ich selbst sein und habe Perücken getragen.
Keine Haare zu haben kann wie ein Damoklesschwert sein. Inzwischen hast Du es erkannt und zu Deinem Markenzeichen gemacht.
Es gibt viele Menschen und insbesondere Frauen, die damit nicht umgehen können. Für mich ist das ein Beweggrund mehr zu zeigen, dass Schönheit individuell ist und Normen, wie 90-60-90 oder schönen langen Haare, nicht entsprechen muss.
Darum geht es ja bei dem Format „Deutschlands schönste Frau" auch nicht wirklich?
Ja, aber worum es tatsächlich geht, ist in den ersten Sendungen auch nicht wirklich klar geworden. Um Persönlichkeit, den Charakter – die inneren Werte. Beim Antritt war den Kandidatinnen auch unklar, was es genau am Ende zu gewinnen gibt ...
Das war und ist nicht bekannt?
Inzwischen schon. Die Gewinnerin erhält eine Werbekampagne für den Wäschehersteller Triumph und es wird ihr ein Herzenswunsch erfüllt.
Eine Gewinnerin, wie hätte Dein Herzenswunsch ausgesehen?
Ich hatte mir etwas für meine beste Freundin Issy gewünscht. Sie ist eine treue Seele und hat mich die letzten zehn Jahre überall hin begleitet. Sie hat mir als Mensch unwahrscheinlich viel gegeben. Unter anderem hat sie mich dann darin gestärkt, die Perücken einfach weg zu lassen.
Seitdem trage ich die Perücken eher als Spaßfaktor. Ich finde es interessant, wie Menschen auf die unterschiedlichen Frauentypen reagieren. Manchmal bin ich blond, mal brünette... Je nach Haarfarbe erlebe ich ganz verschiedene Situationen.
Als Blondine etwa sprechen Dich fast alle Männertypen an (Sam schmunzelt). Studenten und Intellektuelle werden meiner Erfahrung nach dagegen eher vom rothaarigen Typ Frau angesprochen. Von der langhaarigen brünetten Perücke fühlen sich dagegen selbstbewusste Männer angezogen.
Wenn Du auf Männerfang bist, welche Perücke ziehst Du dann an?
Gar keine. Der Mann, dem ich das erste Mal begegne, soll mich so nehmen wie ich bin.
Was macht für Dich persönlich schöne Menschen aus?
Charisma, Menschen die nicht nur eine Ausstrahlung haben, sondern auch Anderen etwas geben können. Mir ist es wichtig, dass mein Gegenüber herzlich ist und sein Herz auch nach außen trägt. Ich schau da kaum auf Äußerlichkeiten. Ich finde auch Menschen mit krummen Nasen oder Narben im Gesicht schön , wenn sie das gewisse Etwas mitbringen.
Du bist Heilpraktikerin, Du bist Pädagogin – Du arbeitest viel mit Kindern und machst Anderen Mut. Du stehst zu Dir selbst!
Nach meinem Studium habe ich eine Heilpraktiker-Ausbildung absolviert und damit die Heilerlaubnis erworben. Die Kombination ermöglicht mir über das Beratungsfeld hinaus, auch therapeutisch intervenieren zu können. Mittlerweile sehe ich mich als eine Art Coach und offenes Ohr für die Kids, aber auch für ihre Eltern.
„Deutschlands schönste Frau“ ... wann haben die Arbeiten zu diesem Format angefangen ...
(Sam fällt gleich ein) Da darf ich leider überhaupt nichts zu sagen!
OK, letzte Woche lief die vorletzte Sendung. Du selbst bist in der zweiten Sendung rausgewählt worden. Wie waren die ersten beiden Sendungen für dich?
Ein besonderes Highlight für mich war das Shooting mit der Fotografin Gabo. Nicht wegen des Shootings selbst. Sondern weil ich diese Persönlichkeit kennen lernen durfte. Ich habe Gabo als einen sehr herzlichen Menschen empfunden und kennengelernt. Nicht abgehoben. Das war das Shooting am Strand? Ja, genau. Für mich war es eine Ehre mit ihr zusammen arbeiten zu dürfen.
Das Wichtigste für mich persönlich war, so zu bleiben wie ich bin, und dass ich zu mir selber stehe. Man hat es ja mitbekommen – den Zickenkrieg. Dem habe ich mich ganz bewusst entzogen.
Was ist genau passiert?
Der Neidfaktor hat bei einigen von Anfang an eine große Rolle gespielt, denke ich. Vordergründig waren alle zwar nett – doch hinter den Kulissen wurde viel getuschelt. Verschiedene Charaktere sind gar nicht miteinander klar gekommen. Beispielsweise hatten einige mit Vanessa ein Problem. Sie hat von Anfang an betont, dass Sie wegen „Sklerose“ einen Großteil ihrer Kindheit eingebüßt habe. Dass sie keinen Kindergarten und keine normale Schule besucht habe.
Dadurch hat Vanessa wesentliche Entwicklungsschritte der Sozialisierung nicht wahrnehmen können und ist deshalb etwas aus der Reihe gesprungen. Die wenigsten haben hier Mitgefühl gezeigt – das fand ich sehr schade. Besonders weil es bei „Deutschlands schönste Frau“ mit darum geht, als Frau auch Herz zu zeigen.
Neid?
Ich weiß, das fällt jetzt nicht direkt darunter. Aber es gibt ja Typen, die betreten die Bühne und sind da – und andere eben nicht. Typen, die unbedingt ins Fernsehen möchten. Ganz viel passierte hinter den Kulissen. Da wurde keinem auch nur ein gutes Haar gegönnt. Wenn beispielsweise mal Eine fünf Minuten mit Guido gesprochen hatte, ging sofort das Getuschel los. Da lag dann etwas in der Luft wie: „Warum, die und nicht ich?
In der zweiten Sendung?
In der zweiten Sendung haben wir in gemütlich privater Atmosphäre mit Guido gegessen. Danach kam das Umstyling.
Marlies Möller war da, die berühmte Hamburger Friseurin. Bei mir stand zuerst die Frage im Raum, ob ich eine Perücke anziehe oder nicht. Mit Guido war ich mir dann aber gleich einig, dass wir das nicht machen. Ich habe ein Kleid von Guido getragen, als einzige zu diesem Zeitpunkt. Da waren die anderen sicher Neidisch. Es war eine schwierige Situation - ich habe das nicht an die große Glocke gehangen.
Dann wurdest Du raus gewählt.
Ja, und das war aufgrund der vorherrschenden Stimmung genau deshalb auch überhaupt kein Problem für mich. Ich habe mich wirklich auf Zuhause gefreut.
Ihr seid sofort abgereist?
Ja, wir haben unsere Sachen gepackt und haben die Villa verlassen.
Die nächste Sendung hast Du dann Zuhause gesehen.
Nicht direkt, ich war mit meinen Freunden hier im Wohnzimmer und habe einen schönen Abend verbracht. Die Sendung war nicht unbedingt das Gesprächsthema Nummer eins (herzhaftes Lachen). Übers Netz hab ich dann zu einem späteren Zeitpunkt reingezappt. Das heißt, Du bist im Moment gar nicht auf dem aktuellen Stand ...? Doch, auch wenn ich nicht die ganze Sendung verfolgt habe, habe ich zumindest das Wichtigste mitbekommen.
Als wir uns im Wohnzimmer zum Interview getroffen haben, waren noch acht Frauen im Rennen. Zwei Sendungen standen noch aus.
Als ich noch auf Mallorca war, waren wir 16. Als ich mit drei Damen das Format verließ 12. Unter den letzten vier, die ins Finale rücken, entscheidet sich, wer die Siegerin wird. Je zwei in jeder Kategorie. Am Ende soll ABER nur eine Frau gewinnen – und hier entscheidet das Publikum mit.
Das heiß, es wird noch einmal eine Live-Sendung geben?
Ja, im Finale entscheidet das Publikum per Live-Voting.
Und bei der letzten Sendung am 18. März sind alle Kandidatinnen wieder zusammen?
Ja, am Mittwoch, werden wir alle ab 20:15 Uhr wieder mit dabei sein. Ich werde also auch noch einmal zu sehen sein. Wann und wo, darüber darf ich aber auch nicht sprechen. Ihr werdet es sicher bald erfahren.
Dir Sam, Lieben Dank für das Interview. Und allen den Weg von Sam weiter verfolgen möchten, sei abschließende Ihr neues Projekt empfohlen, ein Onlineformat auf Youtube. Anfang April geht Sam mit „Issy & Sam“ live - und es wird spannend, versprochen.
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Foto: Gabo, Issy & Sam