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Ein Niederländischer Schiffsführer befand sich am Samstag gegen 5:40 Uhr mit seinem Schubverband auf Bergfahrt auf dem Rhein. In Höhe Biebrich, Rhein-Kilometer 502,2 passierte er eine von zwei grünen Fahrwassertonnen ordnungsgemäß.
An der oberhalb liegenden grünen Tonne wurde diese nach eigenen Angaben als "rote" Tonne verwechselt, wobei der Schiffsführer seinen Schubverband zu weit nach steuerbords in Richtung Landseite der Rettsbergsaue steuerte. Hierbei fuhr sich der Schiffsführer mit seinem Ladungsbehälter fest, sodass es zum beidseitigen Drahtbruch zwischen dem Schiff und dem Ladungsbehälter kam. Das Gespann trieb bis kurz vor der Rettbergsaue circa 40 Meter vom linken Ufer.
Zunächst wurde am Morgen ein Wassereinbruch am Ladungsbehälter vermutet. Der Behälter ist mit 2.500 Tonnen Kohle beladen. Der Schiffsverkehr wurde durch den Unfall nicht beeinträchtigt, teilt die Wasserschutzpolizei Wiesbaden mit.
Am Samstag wurden die Bergungsmaßnahmen eingeleitet. Die zusätzliche Andockvorrichtung "Schwalbe" schlug auf der Steuerbordseite leck. Der Ladungsbehälter selbst hatte keinen Wassereinbruch.
Das Gütermotorschiff legte sich anschließend ohne sichtbaren Schaden an die circa 500 Meter oberhalb befindliche linksrheinische Spundwand der Firma Frankenbach an. Der komplettte Schubverband war ordnungsgemäß mit insgesamt 5.300 Tonnen Kohle beladen.
Das havarierte Schiff wurde im Laufe des Tages in den 2 Kilometer entfernten oberhalb liegenden Mainzer Zollhafen gezogen, nachdem das Polizeiboot die dortigen Wassertiefen gepeilt hatte. Durch Abriss aller Stromkabel, konnte insbesondere die Beleuchtung und das Radar nicht verwendet werden. Das Schiffsgespann kann nur bei Tageslicht weiterfahren, um den Zielhafen Mannheim zu erreichen. Der genaue Schadensumfang steht zurzeit nicht fest. Die beschädigten Schiffsteile müssen in einer Werft repariert werden.
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Symbolfoto