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Eine Frau aus Selters im Landkreis Limburg-Weilburg bekam am Dienstag einen Anruf. Zunächst meldete sich ein angeblicher Polizeibeamter, dann wurde das Gespräch an eine Rechtsanwältin und anschließend an einen Gerichtsmitarbeiter weitergeleitet.
Der älteren Dame wurde mitgeteilt, dass ihre Tochter einen tödlichen Unfall in Stuttgart verursacht habe und dabei ein Kind gestorben sei. Damit die Tochter nun nicht ins Gefängnis müsse, müsse eine Kaution von 50.000 Euro beim Gericht in Wiesbaden hinterlegt werden.
Die geschockte Frau aus Selters begab sich sodann nach in die hessischen Landeshauptstadt mit mehreren zehntausend Euro sowie Goldbarren. In Wiesbaden wurde ihr durch die Betrüger mitgeteilt, dass das Gericht bereits zu habe und die Übergabe nun bei einem in der Nähe gelegenen Schnellrestaurant in der Mainzer Straße erfolge.
Dort übergab die Geschädigte gegen 17:45 Uhr eine größere Menge Bargeld und Goldbarren an einen unbekannten Mann.
Erst als die Frau wieder Zuhause war, stellte sie fest, dass es sich um einen Betrug handelte.
Laut der Geschädigten war der Abholer männlich, wies ein südländisches Erscheinungsbild auf und sprach gut Deutsch. Er soll etwa 1,70 Meter groß und circa 40 bis 50 Jahre alt gewesen sein sowie dunkle Kotletten gehabt haben. Bei der Übergabe trug er laut der Geschädigten eine helle Weste. Die restliche Bekleidung war schwarz. Zudem hatte er eine Aktentasche bei sich.
Die Polizei rät misstrauisch zu sein, sobald angebliche Verwandte sich, egal über welches Medium, melden, und um Geld bitten. Ganz besonders sollte dieses Misstrauen erfolgen, wenn es in der Vergangenheit noch nie zu einer solchen Bitte kam und zusätzlich die Übergabe nicht direkt an die Person persönlich erfolgen soll. Des Weiteren wird die Polizei sich niemals bei einem Angehörigen melden und um eine Kaution bitten.
Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen fremde Personen. Sprechen Sie zuerst mit Freunden oder Verwandten über die Situation.
Sensibilisieren Sie Ihre Familienmitglieder bzgl. der Betrugsmaschen und kontaktieren Sie im Zweifelsfall immer die Polizei!
Die Wiesbadener Kriminalpolizei bittet um Hinweise zu dem aktuellen Fall. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder etwas zu dem Täter sagen kann, der meldet sich bitte unter der Telefonnummer 0611 / 345-0.
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Symbolfoto