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Im August und im September trafen mehrere zehntausende Flüchtlinge am Tag in Deutschland ein. In Bayern waren die Kapazitäten schnell erschöpft, so dass die Flüchtlinge bundesweit verteilt wurden. Am Sonntag, 13. September, erhielt Oberbürgermeister Sven Gerich einen Anruf vom Hessischen Innenminister Peter Beuth, der ihm noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der OB gab einen emotionalen Einblick in die ersten Tage der Vorbereitungen.
Innerhalb von wenigen Stunden wurde der OB aufgefordert 1.000 Bettenplätze zur Verfügung zu stellen. Gerich informierte sofort den Leitenden Branddirektor der Berufsfeuerwehr Harald Müller und setzte damit den groß anlegeten Hilfeeinsatz in Gang. Nach einer Stunde wurden auf der Feuerwache 2 die ersten Schritte eingeleitet. Vier Sporthallen waren bis in der späten Nacht hergerichtet.
Die ersten Flüchtlinge für Wiesbaden kamen allerdings erst in der Nacht zum 16. September an. Bei strömenden Regen gegen 4:00 Uhr erreichten die ersten ESWE-Busse mit erschöpften Asylsuchenden die Notunterkünfte in Nordenstadt, Breckenheim und Naurod.
In den nächsten Wochen trafen zahlreiche Flüchtlinge ein, die zunächst von ehrenamtlichen Einsatzkräften und Freiwilligen versorgt wurden. Zudem waren 16 Ämter kurzfristig aus der Stadt eingebunden. Die Feuerwehren aus dem Stadtgebiet, die Hilfsorganisationen (ASB, JUH, DRK, DLRG, THW), sowie Mitglieder aus Vereinen und Bürger engagierten sich außerordentlich. Nach drei Wochen übernahmen hauptamtliche Kräfte die Unterkünfte. Der Flüchtlingseinsatz in Wiesbaden wurde am 19. Mai aufgehoben nach gut 36 Wochen (258 Tage). Die Kosten für Wiesbaden belaufen sich nach ersten Erkenntnissen auf circa 13,2 Millionen Euro, die vollständig vom Land Hessen getragen werden.
Gerich war während Rede von dem großartigen Einsatz von den ganzen Helfern überwältigt und stark gerührt.
Die Stadt Wiesbaden hatte die Unterstützer am Donnerstag in das Gibber Festzelt für eine Dankesfeier eingeladen. Rund 800 Gäste von den Hilfsorganisationen, Bürger die sich bei der Flüchtlingshilfe engagiert haben, Mitarbeiter von Ämtern, Busfahrern für den Transfer, folgten der Einladung.
Neben dem OB bedankten sich auch Bürgermeister Arno Goßmann und Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel für ihren Einsatz. Bei Essen und Getränken wurden ein paar unhaltsame Stunden verbracht.
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