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Während sich der stellvertretende hessische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir entschuldigte, keine Urkunde oder Plakette mitgebracht zu haben, trumpfte Wiesbadens Bürgermeister Sven Gerich mit seiner Urkunde, der "Stadtplakette in Gold", sichtlich auf.
Mit einem so großen Zuspruch hatte kaum einer gerechnet. Der große Saal der IHK war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch die Plätze im angrenzenden und zum Saal hin geöffneten Nebenraum waren restlos ausgefüllt. Rund 500 Gäste waren der Einladung der IHK in den Erbprinzenpalais gefolgt. Wer im großen Saal keinen Platz fand konnte den Reden dennoch folgen. Im Erdgeschoss und der ersten Etage nutzten einige Gäste die Möglichkeit der modernen Videoübertragung.
Anke Seeling moderierte den „jüngsten IHK-Präsidenten“ von 80 Industrie-und Handelskammern bundesweit an, führte durch den Abend und begrüßte zuerst Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK, dann das „Who is who“ der Wiesbadener Wirtschaft und Politik. Es lag auf der Hand, dass sich die Redner verstanden – dass sie sich die Bälle in Form von Worten zuspielten.
Nach einem kurzen mit Anekdoten gespickten Exkurs über die Geschichte der IHK, stellte Gastl den IHK-Bezirk Wiesbaden als einen der best-florierenden Standorte von Deutschland heraus. Die IHK trage daran einen entscheidenden Anteil - wie auch die Mitglieder der IHK Wiesbaden. „Es waren tatkräftige und fleißige Unternehmer mit Mut und Innovationskraft,“ die das früh ermöglicht hätten und auch aktuell ermöglichen. Es sei mit die Leistung der Anwesenden, die Leistung der zum Kammerbezirk zählenden Unternehmen, mit denen der Schnitt der IHK Wiesbaden beim Wirtschaftswachstum regelmäßig über dem des Bundesdurchschnittes liege – auch über dem von Hessen.
In seiner Rede bedankte sich der Präsident der IHK weiter Oberbürgermeister Sven Gerich, etwa dafür, dass Wiesbaden nicht nachlasse, das Angebot an Betreuungsplätzen in Kita und Grundschulen weiter auszubauen. Er bedankte sich bei allen Unternehmern für das hohe ehrenamtliche Engagement. Mit Blick auf die zurzeit diskutierte Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft und die vielleicht überdenkenswerte Rheinbrücke zwischen Rüdesheim und Bigen reichte Dr. Christian Gastl das Mikrofon an Hessens Wirtschaftsminister weiter.
Tarek Al-Wazir lobte die Arbeit der IHK Wiesbaden und stellte diese als für Hessen vorbildlich heraus. Gleichwohl wies Hessens Wirtschaftsminister darauf hin, dass die Zahlen bei Berufsausbildungen und Schulabgängern deutlich sinken. Das schon heute eine Vielzahl von Ausbildungsplätzen nicht besetzt werden könnten. Das die Chancen für Morgen im weiteren Ausbau der dualen Berufsausbildung lägen.
Nach dem Dr. Eric Schweitzer dem Hörensagen nach in Frage stellte, ob die Grundlagen für eine erste Handwerkskammer in IHK Wiesbaden oder die (I)HK Hamburg gelegt wurden, betonte Schweitzer, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dass Gastl in seiner Rede ausdrücklich von der ältesten IHK sprach. In Hamburg, so meine er sich zu erinnern, wurde von den Grundlagen für die ältesten Handwerkskammer gesprochen. "Dann stimmt es ja," so Schweitzer.
Ohne weiter zu lamentieren freute sich der Präsident der DIHK darüber, einen weiteren jungen Präsidenten im Kreise der DIHK zu sehen - und insbesondere darüber, das Zepter des jüngsten Präsidenten einer Kammer weiter reichen zu können - denn neben seinem Amt als Präsident der DIHK ist Schweitzer ebenso Präsident der IHK Berlin.
Kurz auf die aktuellen Vorkommnisse in Wiesbaden eingehend, richtete Oberbürgermeister Sven Gerich anschließend sein Grußwort an die Anwesenden und überreichte dem Präsidenten Dr. Christian Gastl für 150 Jahre IHK Wiesbaden die „Stadtplakete in Gold“.
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Foto: Volker Watschounek