ANZEIGE
Natürlich stand beim Einlass in die Bilfinger-Ball-Arena das 25 Meter lange, gläserne Schwimmbecken im Mittelpunkt des Interesses der Gäste. Die Konstruktion war ein technisches Meisterwerk, denn es galt die 50 Tonnen Gewicht sicher auf das Dach des unterirdischen Parkhauses zu stellen. Hinzu kam nach das Gewicht der Arena, die insgesamt eine Fläche von 4.400 Quadratmetern beanspruchte.
Die Innenarchitekten machten aus der Not eine Tugend und funktionierten den Kaskaden-Brunnen kurzer Hand zu einem gigantischen Sektkühler um. Überhaupt war alles groß, größer am größten und schön, schöner am schönsten. Allerdings mit kleinen Ausnahmen. Wäre Modedesigner Guido Maria Kretschmar vor Ort gewesen, wäre bei manchem Kleid der Damenwelt sein Lieblingssatz gefallen: „Das Kleid tut gar nichts für seine Trägerin“. Da hatten es die Männer schon einfacher, denn mit schwarzem Anzug ist man(n) immer gleich gut angezogen.
Ein echter Hingucker war die ehemalige Eiskunstläuferin Marika Kilius (72), in einem Traum in cremefarbener Spitze und großen Henna-Tattoos auf beiden Händen. Das schönste Dekolletee zeigte Franziska van Almsick und so manch ein Fotograf nutzte die Zoom-Funktion seines Kameraobjektivs bis an die Schmerzgrenze.
Mit der „Ball des Sports“ Erlebniswelt hatten die Veranstalter einen Volltreffer gelandet. Das Kurhaus erstrahlte in im Glanz einer Lichtinstallation, die sich vor allem in den Verbindungsgängen der Räume wiederspiegelte und den prächtigen Friedrich von Thiersch Saal ganz neu in Szene setzte. Toll auch die beiden eigens erbauten Treppen, die von der Empore hinunter in den Saal führten, eine Idee, die auch bei anderen Veranstaltungen zum Einsatz kommen könnte.
Was dem einen sein Cocktail, ist dem anderen sein frisch gezapftes Bier. Ganz gleich für welches Getränk das Herz schlug, beim Ball des Sports wurde jeder fündig. In der Benediktiner-Alm saß man in uriger Skihütten-Atmosphäre beieinander und genoss Weißwürste mit Brezen. Nebenan in der schicken Bilfinger Cigar-Lounge konnten sich die Freunde des Rauchs von erfahrenen Händen eine ganz persönliche Zigarre rollen lassen. Für die Freunde des blauen Dunstes gab es aber auch eine große Auswahl an Zigarillos und Zigaretten. Ein Feiertag für alle Raucher, die zur Abwechslung mal nicht vor der Tür ein verstohlenes Kippchen qualmen mussten, sondern, gekrönt von einem erlesenen Getränk ihrer Wahl, Zug um Zug genießen konnten.
Auch für den Gaumen gab es viele Versuchungen, denen die meisten gerne erlagen. Am endlosen Feinkostband von Dittmann gab es herrliche Antipasti, die ganz wunderbar mit den kulinarischen Highlights aus der Käfer Feinkostwelt korrespondierten. Auch Bundespräsident Gauck naschte bei seinem gemeinsamen Rundgang mit Ministerpräsident Bouffier und Oberbürgermeister Sven Gerich an dem einen oder anderen Stand, bis er schließlich im Friedrich-Thiersch Saal in den Genuss einer Tanzvorstellung kam.
Während Bouffier sich dezent in die Raucher-Lounge verabschiedete, verließ Bundespräsident Gauck gegen 23:15 Uhr zusammen mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt den Ball. Seine Bodyguards bahnten ihm ruppig und ohne Rücksicht auf Abendkleider der einen oder anderen Dame, einen Weg für ihn. Trotz des rasanten Abgangs versäumte der Vorstandschef der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Werner E. Klatten bei der Verabschiedung auf dem roten Teppich nicht, Daniela Schadt zu versichern, dass sich er und die Deutsche Sporthilfe sich sehr darüber freuen würden, die beiden auch im kommenden Jahr in Wiesbaden begrüßen zu dürfen.
Alle Besitzer eines grünen Tombola-Loses durften sich freuen, denn grün war die Gewinnerfarbe des Abends. Die gute Nachricht – jedes grüne Los war ein Gewinn, die schlechte - nicht jeder war über seinen Gewinn glücklich. Zum Beispiel der Herr mittleren Alters, dem von der strahlenden Hostess eine pastellfarbene Tischleuchte überreicht wurde und die dieser mit der Bemerkung entgegen nahm ob man die vom Sperrmüll hätte. Sichtlich erfreut war das Ehepaar, welches den AMG Mercedes im Wert von über 100.000 Euro hatte. Die beiden kamen ziemlich spät, da sie ihre Lose zunächst gar nicht geöffnet hatten. Sie seien sich aber sicher, dass sie das Auto irgendwie schon nutzen würden, bemerkten die beiden völlig entspannt bei der Preisübergabe. Schon klar, so ein Wagen ist nun wirklich kein Grund vor Freude an die Decke zu springen, das würde jeder Umweltaktivist bestätigen.
Übrigens, der Aufbau für den Ball dauerte mehr als zwei Wochen, in nur sieben Tagen werden jedoch bereits alle Spuren der Veranstaltung wieder verschwunden sein. Mal sehen, was sich die Organisatoren für 2017 ausdenken werden – Wiesbadenaktuell wird sicher wieder darüber berichten!
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de