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Die Vollsperrung der Schiersteiner Brücke ist seit Wochen Thema bei den Berufspendlern zwischen Wiesbaden und Mainz. 80.000 bis 90.000 Fahrbewegungen gab es bis dahin täglich. Das Chaos auf den Ausweichstrecken ist riesig. Auf der A60 staut sich täglich von Montag bis Freitag der Verkehr über mehrere Kilometer zurück. Die Mainzer Innenstadt, Kastel und die Theodor-Heuss-Brücke sind vielfach überlastet. Die Verlängerung der Grünen Welle und den Einsatz der Stadtpolizei im Berufsverkehr auf dem Hochkreisel bringen nur geringe Verbesserungen. Der Zugverkehr zwischen beiden Städten wurde verstärkt. Ebenso ist eine zusätzliche Autofähre zwischen Budenheim und Walluf im Einsatz.
Bei Bauarbeiten an der Vorlandbrücke auf der Mainzer Seite hatte sich am 10. Februar, gegen 22:00 Uhr, ein Brückenpfeiler verschoben. Ein Lager brach ab und das Brückenteil senkte sich um circa 30 Zentimeter. Statiker und Architekten begutachteten den Schaden. Am 18. Februar gab die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer bekannt, dass die Brücke bis mindestens Ende März gesperrt bleiben muss.
Wiesbadenaktuell hat mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) gesprochen. Eine Sprecherin bestätigte, dass der eng gesteckte Zeitplan derzeit im Soll liegt: "Wenn alles so läuft wie jetzt, könnte Ende März die Brücke freigegeben werden und der Verkehr wieder rollen".
In den nächsten Tagen wird an dem Fundament an der Vorlandbrücke gearbeitet, wo das Lager an einem Pfeiler herausgebrochen ist. Es werden neue Hilfspfeiler hochgezogen, die die Last abstützen. Wenn die Hilfspfeiler stehen, wird mit hydraulischen Pressen der abgesenkte Bereich vorsichtig angehoben bis in die Ursprungslage.
Wenn dies erfolgt ist, werden die Risse mit Zement und Epoxidharz verfüllt. Mit den Hilfspfeilern soll erreicht werden, dass die Last vom beschädigten Pfeiler genommen wird. Weiterhin muss die Fahrbahndecke auf der Brücke repariert werden.
Nach der Behebung des Schadens sind die Gutachter am Zuge. Sie prüfen, ob die Reparaturarbeiten erfolgreich waren. Ist dies der Fall kann der Verkehr wieder laufen. Im Negativfall müssen weitere Verstärkungsmaßnahmen getroffen werden.
Die Sprecherin der LBM geht aktuell davon aus, dass für die Wiedereröffnung nur Autos die Brücke queren können. Der Lkw-Verkehr kann zunächst die Schiersteiner Brücke nicht benutzen.
Die Höchstgeschwindigkeit von bisher 60 km/h muss verringert werden. Ob sie künftig 40 km/h beträgt, wird erst nach Abschluss der Reparaturarbeiten entschieden.
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