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Nach dem Regenrennen 2014 bewies der Wettergott in diesem Jahr sein Herz für das Nauroder Äppelblütenfest und ließ die Sonne auf die Renntrecke in der Auringer Straße scheinen. Rund um den Start- und Zielbereich kam fast schon Fahrerlager-Feeling auf. Während die einen schon entspannt bei einem Stück Kuchen in der Sonne saßen, herrschte an anderer Stelle noch hektische Betriebsamkeit. Fahrer testeten die Sitze Ihrer Boliden, Mechaniker legen letzte Hand an Bremsen sowie Lenkung und fleißige Helfer klebten Logos auf die hölzernen Karosserien.
Lucy Deuker hat ganz andere Sorgen. Die 10-jährige Vorjahressiegerin ist sich nicht sicher, ob sie noch in ihre Äppelkiste passt. Zum Glück ist sie noch nicht herausgewachsen und kann mit ihrer Rennkiste erneut an den Start gehen.
Die neunjährige Laura Kreuter strahlt über das ganze Gesicht. Im Vorjahr war sie noch Zuschauerin, aber in diesem Jahr durfte sie ihre eigene Äppelkiste steuern. Den Wagen hatte ihr Papa im Internet gekauft, aber das Design übernahmen sie selbst und genau wie bei den echten Rennfahrern stand ihr Name in großen Buchstaben auf ihrer "Rennmaschine". Auch der obligatorische Helm wurde getunt. Zwei rosa-weiße Katzenohren machen das Rennoutfit komplett. Angst hatten Tochter und Vater übrigens nicht, die Vorfreude auf das Rennen dominierte die Stimmung. Übrigens, beide Mädchen starteten in der Klasse 2, der klassischen Seifenkisten, da verstehen die beiden Nachwuchsrennfahrerinnen keinen Spaß.
Setzten die Veranstalter im letzten Jahr beim Start noch ganz auf männliche Muskelantriebskraft, gab es in diesem Jahr eine professionelle Startrampe den nötigen Schwung, um die rund 200 Meter bis ins Ziel zu rollen. Aber genau diese Neuerung wurde einigen Fahrern im Verlauf des Rennens zum Verhängnis.
Los ging es mit der Klasse 1, „Äppelkisten“. Den Design-Ideen der Fahrzeugbauer waren hier keine Grenzen gesetzt und das ließen sich diese nicht zweimal sagen. Vom Bembel bis zum Federvieh bekamen die Zuschauer hier richtig was geboten und manche Fahrer schreckten auch vor extremer Verkleidung nicht zurück. „Originalität vor Aerodynamik“, so oder so ähnlich könnte man das Motto der Teilnehmer dieser Klasse bezeichnen und so wunderte sich auch niemand, dass eine Äppelkiste vom Beifahrer zu Fuß begleitet wurde. Bei diesem Rennen zählte nämlich nicht nur die schnellste Zeit, sondern auch die Jurybewertung der Optik der Rennsemmeln und so siegte in dieser Klasse am Ende das Team Äppelränzje mit Sahra Deuter und Claudia Mauer vor Ada & Ece Hoch 2 (Luk und Sven Götze) und Dritter wurde der Schnooge Express aus Auringen.
In der Klasse 2, klassische Seifenkisten, ging es dann ernsthaft zur Sache. Die meist stromlinienförmig gebauten Boliden schenkten sich nichts und so kam es zu mehreren, meist harmlosen Kollisionen. Fast schon Nordschleifen-Feeling kam bei der Karambolage der Wiesbadener Kurier-Äppelkiste, die mit einem Kontrahenten kollidierte, auf.
Am Ende konnte Lucy Deuker (Lucys Race Car) ihren Vorjahressieg wiederholen und feierte ihren Sieg mit einer professionellen Mineralwasserdusche. Zweiter wurde Scholz Racing mit Leo Scholz über den dritten Platz freute sich Laura Kreuter (Green Mamba), die sicher auch im nächsten Jahr wieder dabei sein wird.
>>> Ein Video vom Äppelkistenrennen sowie weitere Bilder vom Samstagabend folgen in Kürze <<<
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