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Das Gesundheitsamt Wiesbaden ruft zur Masernimpfung auf. Grund ist aktuell das Auftreten von Masernerkrankungen in Frankfurt am Main. Drei Jugendliche sind nach Meldung des Gesundheitsamtes Frankfurt an Masern erkrankt. Umfangreiche infektionshygienische Maßnahmen wurden vom Gesundheitsamt in Frankfurt sofort ergriffen um eine Weiterverbreitung der hochansteckenden Erkrankung rechtzeitig entgegenzuwirken.
Am Freitag, 27. Januar, können sich Personen im Gesundheitsamt Wiesbaden, Konradinerallee 11, in der Zeit zwischen 9:00 und 12:00 Uhr kostenfrei gegen Masern-Mumps-Röteln impfen und beraten lassen. Auf die Gefahren die mit einer Masernerkrankungen einhergehen weist die Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Kaschlin Butt ausdrücklich hin.
Wirksamste präventive Maßnahme ist die Schutzimpfung gegen Masern. Es kann von einer lebenslangen Immunität nach zweimaliger Impfung ausgegangen werden. Für den Impfschutz gegen Masern gilt für alle nach 1970 geborenen Menschen mit unklarem Impfstatus oder bislang nur einer Impfung die Empfehlung der STIKO zur Masern-Mumps-Röteln Impfung.
Grund dafür sind die in den letzten Jahren wiederholt Aufgetretenen Masernausbrüche. Bei der Masernerkrankung handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit, die bereits vor Auftreten von Krankheitssymptomen übertragbar ist und fast jede ungeschützte Person infiziert. Masern sind damit eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten des Menschen. Aufgabe des Gesundheitsamtes ist es, die Infektionsketten zu durchbrechen.
Die Masernerkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität. Bis zu 6 Wochen nach Erkrankung besteht eine vorübergehende Immunschwäche, die zu bakteriellen Infektionen führen kann. Besonders gefürchtete Komplikationen sind die akute Gehirnentzündung, die bei etwa 30 Prozent zu bleibenden Schäden und etwa 15 Prozent zum Tode führt. Als seltene Spätfolge, die zu einem höheren Anteil Masernerkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter betrifft, ist die Subakute Sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) gefürchtet, eine sechs bis acht Jahre nach der Masernerkrankung auftretende Entzündung des Gehirns und Nervensystems, an der die meist jungen Patienten nach schwerem Krankheitsverlauf versterben.
Masern-Viren werden ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen. Nahezu jeder Kontakt zwischen einer ungeschützten Person und einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung, selbst aus einigen Metern Entfernung. Beim Husten, Niesen oder Sprechen können sich die Erreger in kleinen Speichel-Tröpfchen über die Luft verbreiten und werden dann eingeatmet.
Masern werden in verschiedene Stadien eingeteilt, die durch ihre unterschiedliche Symptome voneinander abgegrenzt werden können:
Vorläuferstadium (Prodromalstadium, circa drei bis fünf Tage): Symptome wie Fieber, Husten Schnupfen, Bronchitis, Bindehautentzündung, verquollenes Aussehen, Lichtempfindlichkeit sind typisch. Dazu können Flecken an der Mundschleimhaut, im Wangenbereich der vorderen Backenzähne (Koplik-Flecken,)kommen, die wie kleine weiße Sandkörnchen aussehen. Sie bilden sich aber innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder zurück.
Stadium des Hautausschlages (Masernexanthem, vier bis sieben Tage): Typische rote Flecken auf der Haut, die hinter den Ohren beginnen und sich dann über den ganzen Körper ausbreiten. Im Gesicht verblassen sie meist. Zusätzlich können kleinere Hautblutungen und Fieber bis zu 40 Grad auftreten.
Erholungsstadium (Rekonvaleszenz): In diesem Stadium klingt der Hautauschlag wieder ab. Dabei können feine Schüppchen am Körper entstehen, nicht aber an den Händen und Füßen. Die natürlichen Abwehrkräfte kehren zurück. Allerdings ist der Betroffene insbesondere in der Anfangszeit noch stark anfällig für andere Erkrankungen.
Die ersten Krankheitssymptome treten ungefähr acht bis zehn Tage nach der Ansteckung auf. Bis zum Ausbruch des typischen Hautausschlages dauert es meistens zwei Wochen. Erkrankte sind bereits etwa drei bis fünf Tage bevor der Ausschlag sichtbar wird ansteckend. Nach Auftreten des Hautausschlages besteht noch vier Tage Ansteckungsgefahr bei der Person. Wer eine Masern-Erkrankung überstanden hat, ist lebenslang vor einer erneuten Infektion geschützt.
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Symbolfoto: Angelo Esslinger / Pixabay