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Die pandemische Lage in Deutschland soll nicht weiter nur über die Inzidenz bewertet werden. Lange wurde über eine neue Formel debattiert. Der Bundestag hat jetzt eine Neuregelung beschlossen. Die Zahl der Corona-Patient:innen in den Kliniken soll künftig die wesentliche Messlatte zur Beurteilung der Pandemielage sein. Das sieht eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor, die der Bundestag am Dienstag beschlossen hat. Dies soll die bisherige Orientierung an den Infektionszahlen ablösen, die angesichts der Impfungen nicht mehr als so aussagekräftig gelten.
Außerdem sollen weitere Indikatoren berücksichtigt werden. Dies wird einmal die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen sein, verfügbare Intensivkapazitäten und die Zahl der Geimpften. Die Länder sollen jeweils selbst festlegen können, wo kritische Schwellen liegen, ab denen weitergehende Alltagsbeschränkungen greifen. Außerdem sollen Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen für die Zeit der Krise vom Arbeitgeber gefragt werden können, ob sie geimpft sind.
Der Bundesrat soll den Neuregelungen in einer Sondersitzung am Freitag noch zustimmen.
Hintergrund für die neue Beurteilung ist, dass die bisher als zentraler Corona-Indikator genutzte Zahl der Neuinfektionen (Inzidenz) angesichts von Millionen Geimpften nicht mehr so stark und direkt auf die Klinikbelastung durchschlägt. Bisher sind im Infektionsschutzgesetz feste, einheitliche Werte aufgeführt, ab welcher Sieben-Tage-Inzidenz die Länder oder Behörden vor Ort einschreiten sollen: ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen zum Beispiel mit "umfassenden Schutzmaßnahmen".
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 4.036.326 (Stand 8. September, 18:30 Uhr) gestiegen. Die Gesundheitsämter haben binnen eines Tages 11.899 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder von den Betroffe nen eindeutig bemerkt werden.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 3.793.000. Das sind rund 9.200 mehr als am Dienstag.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Mittwochabend 92.467 Menschen gestorben. Es gab 40 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 150.859.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Das RKI veröffentlicht jeden Mittwoch die aktuellen Teststatistiken aller durchgeführten PCR-Testungen in Deutschland.
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Mittwochabend (8. September) bei 0,97 (- 0,00). In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 0,97 dass 100 Infizierte im Schnitt 97 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,01 (Stand: 8. September / - 0,00). Damit liegt aktuell eine der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.464 Fälle gestiegen. Es gab vier neue Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 7.648 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 316.654 Ansteckungen mit dem neuartigen und gefährlichen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 93 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 295.200 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 13.806 Personen gefallen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen sind um 91 neue Fälle gestiegen. Damit liegt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden bei 14.573 (Stand Mittwoch, 8. September, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 13.533 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das ist eine Person mehr als noch am Dienstag.
Mittlerweile sind 212.591 Personen (Erstimpfungen: 111.099, Zweitimpfungen: 101.291 in Wiesbaden geimpft. Gesamt Impfungen am Dienstag: 713.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 412 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 758 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Aufgrund von Prozessumstellungen in der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt erfolgt eine Priorisierung und Risikoabwägung der Quarantäneanrufe derzeit im Einzelfall.
Nach dem Auslaufen der "Bundes-Notbremse" im Ende Juni gelten wieder allein die Regeln des Landes: Das hessische Eskalationskonzept sieht Einschränkungen ab 7-Tage-Inzidenzen von 35, 50 und 100 vor. Regeln der jeweiligen Stufe treten in der Regel einen Tag nach Erreichen der Grenze inkraft. Nach 5 Tagen unter einer Grenze werden die Einschränkungen in der Regel ausgesetzt.
Für neue Beschränkungen werden die Zahlen des Robert-Koch-Institutes genommen.
Aufgrund der Art und Weise, wie das Gesundheitsamt Wiesbaden und RKI die 7-Tage-Inzidenz berechnen, sind die Werte in der Stadt zum Teil höher als die, die das Robert-Koch-Institut angibt.
7-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut:
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Dienstag auf Mittwoch (7. / 8. September) liegt bei 0,63 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Mittwoch liegt bei 2,91 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,23 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen