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Nach der Innenminister-Tagung in Quedlinburg gab Bundesinnenminister Horst Seehofer am Freitagmittag einen schnellen Fahndungserfolg bekannt. Der mutmaßliche Mörder von Susanna F. aus Mainz Ali B. wurde im Nordirak festgenommen.
Irakische Sicherheitskräfte haben in Zusammenarbeit und auf Bitten der Bundespolizei den 20-Jährigen in der Nacht zum Freitag gegen 2:00 Uhr gefasst. Gegen den Täter lag ein internationaler Haftbefehl vor.
Ali B. war am vergangenen Samstag mit seiner Familie unter falschen Namen vom Flughafen Düsseldorf in die irakische Stadt Erbil ausgereist.
Der 20-Jährige steht unter dringendem Tatverdacht, am 22. Mai beziehungsweise in der Nacht zum 23. Mai, die 14-jährige Susanna in einem Feld bei Wiesbaden-Erbenheim zunächst vergewaltigt und anschließend, um die Tat zu vertuschen, ermordet haben.
Ali B. lebte seit 2016 in der Asylbewerberunterkunft im Kreuzberger Ring in Erbenheim zusammen mit seinen Eltern und fünf Geschwistern.
Seehofer bedankte sich bei den irakischen Sicherheitskräften für ihre Unterstützung und die gute Zusammenarbeit, die die Verhaftung möglich gemacht habe. "Keiner, der so ein Verbrechen begangen hat, soll und kann sich, egal wo er sich auf der Welt befindet, sicher fühlen", so der Bundesinnenminister.
Die Tat an Susanna beschreibt Seehofer als abscheulich und schrecklich.
"Die Auslieferung läuft jetzt nach den internationalen Regeln", so Bundesinnenminister.
Die Wiesbadener Staatsanwaltschaft hofft auf eine Auslieferung: "Wir haben wenig Erfahrung, wie sich der Irak in so einer Lage verhält", sagte eine Sprecherin am Freitagnachmittag.
Die deutschen Behörden werden alles zu der Auslieferung veranlassen, damit er sich in Wiesbaden seiner Taten verantworten muss. So hat die Generalbundesanwalt des Bundesgerichtshofes am Freitagnachmittag die Auslieferung von Ali B. beantragt.
Derweilen laufen die Ermittlungsarbeiten der Kriminalpolizei in Wiesbaden sowie in der Flüchtlingsunterkunft weiter, um ein Verfahren gegen Ali B. hier in Wiesbaden zu eröffnen und ihm die Tat nachweise zu können.
In diesem Zusammenhang suchen die Ermittler weiterhin nach Zeugen (Spaziergänger, Radfahrer, Jogger, Bauern und Hundebesitzer), die in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai und auch am 23. Mai tagsüber in dem Bereich Wiesbaden-Erbenheim, Kreuzberger Ring sowie in dem Gebiet zwischen Boelckestraße, Bundesstraße 455 und der Bahnlinie (Gemarkung "Dörrwiesen") verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben.
Außerdem werden Personen gesucht, die Susanna F. am 22. und/oder 23. Mai in Wiesbaden oder Erbenheim gesehen haben.
Zur Hinweisaufnahme wurde ein Call-Center mit mehreren Polizeibeamten eingerichtet. Dieses ist bis auf weiteres rund um die Uhr besetzt.
Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten, sich dort unter der Rufnummer 0611 / 345-5555 zu melden.
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Foto: Polizei Wiesbaden