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Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) Wiesbaden freut sich über die neuen Radwege rund um die Ringkirche, weist aber darauf hin, dass die Radwegenetze und das Verkehrsklima in Wiesbaden noch nicht für starken und sicheren Radverkehr ausgelegt sind. Mitten in der Corona-Krise benötigt das Fahrrad weiterhin einen starken politischen Rückhalt, wenn Wiesbaden den Titel "fahrradunfreundlichste Großstadt" ablegen will.
In Wiesbaden sind wegen der Corona-Beschränkungen zwar insgesamt weniger Menschen, aber eben auch weniger Busse unterwegs. Viele, die nicht riskieren wollen, anderen im Bus zu nahe zu kommen und es können, holen ihr Fahrrad aus dem Keller und fahren Rad. Viele Umsteiger, die vielleicht jetzt zum ersten Mal ihre Alltagswege mit dem Rad zurücklegen, stellen jedoch schnell fest, dass Wiesbaden nicht ganz zu Unrecht im ADFC Fahrradklima-Test schon viermal zur fahrradunfreundlichsten Großstadt Deutschlands gekürt wurde: Viele Straßen sind vorrangig für den Pkw-Verkehr maximal ausgebaut worden, z.B. der 1. Ring.
Der Fahrradclub ADFC Wiesbaden lobt ausdrücklich die Initiative der Stadt Wiesbaden, die aktuell verkehrsberuhigte Situation zu nutzen, um die "Rad-Grundnetz 2020"-Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan zur Abwendung eines Dieselfahrverbotes umzusetzen. So wurden rund um die Ringkirche schon Anfang April neue Radwege unterschiedlicher Güte markiert. Herausragend ist dabei der geschützte Radweg zwischen Kaiser-Friedrich-Ring und Wörthstraße. Der Vorsitzende des ADFC Wiesbaden/Rheingau-Taunus, Eru Frank, dazu: „Hier können die Menschen jeden Alters erstmalig in Wiesbaden erfahren, was der ADFC mit seiner Forderung nach #MehrPlatzFürsRad meint: Baulich getrennt vom Fuß- und Pkw-Verkehr, bietet der rund 180 Meter lange Abschnitt eine sichere Radinfrastruktur für alle.“
Der ADFC fordert alle politischen Akteure auf, bei der Förderung des Radverkehrs nicht nachzulassen und die Chance zu ergreifen, geplante Maßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen. Eru Frank dazu: „In dieser Krise zeigt sich, welche Bedeutung der Radverkehr einnehmen kann, wenn in der Innenstadt weniger Pkw unterwegs sind. Der Anteil der Radfahrenden ist in den letzten drei Wochen – zusätzlich begünstigt durch das sonnige Wetter – deutlich gestiegen. Jetzt gilt es, für alle Radfahrenden, insbesondere für die Umsteiger, das Angebot an Radverbindungen auszubauen und attraktiver zu gestalten. Der Radweg auf der Rheinstraße stellt eine schnelle Verbindung dar und sollte als sicherer Weg bis zum Landesmuseum weitergeführt werden. Mit sicheren und durchgehenden Radwegen kann Wiesbaden es schaffen, fahrradfreundlicher zu werden.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 190.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerenden weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad. Politisch engagiert sich der ADFC für die konsequente Förderung des Radverkehrs.
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