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Das Museum Wiesbaden präsentiert von Freitag, 5. Juni, bis
Sonntag, 1. November, über 240 verschiedene heimische und eingeführte Baumarten als Bücher.
Ob Ahorn, Buche, Eiche oder Tulpenbaum, Oleander und Schwarznuss - Marion und Karlheinz Miarka haben aus ihnen Studienobjekte angefertigt. Die Rinde bilden die Buchrücken, das Holz die Buchdeckel und im Inneren befinden sich Ästchen, Blätter, Knospen, Blüten oder Früchte des jeweiligen Baumes. Wie unterschiedlich sich Holz und Rinde anfühlen können, wie sie riechen und wie abwechslungsreich ihre Strukturen und Mustern anzuschauen sind, lässt sich an zahlreichen weiteren
Holzobjekten studieren.
"Eine der schönsten Präsentationsformen für Naturobjekte entsprang dem Geist der Aufklärung. Mit dem Bedürfnis des 18. Jahrhunderts, die Natur zu
studieren, die Welt in Sammlungen systematisch zu erfassen und sie zur Schau
zu stellen, entstanden auch Sammlungen von Hölzern, Xylotheken. Heute geht
es mit der Präsentation attraktiver Schauobjekte eher darum, eine
Sensibilität für die Vielfalt der Natur und deren Schutzwürdigkeit zu
schaffen. Dem Team der Naturhistorischen Abteilung ist es mit dieser
Ausstellung wieder einmal gelungen, einen sinnlich Fokus auf das Thema
Biodiversität zu richten und sie erweitert damit vortrefflich die
Dauerausstellung Ästhetik der Natur", merkt Direktor Dr. Andreas Henning an.
Marion und Karlheinz Miarka haben nach historischen Vorbildern in den
vergangenen 13 Jahren das Holz von 240 heimischen und exotischen Bäumen in Bücher verwandelt und die Sammlung wächst noch weiter. Wenn man bedenkt, dass von 25.000 Holzarten etwa 600 bis 800 Arten regelmäßig gehandelt werden, kann ihre Sammlung noch beträchtlich wachsen. Doch gehen die Waldpädagogin und der Forstwirt bei der Holzauswahl nachhaltig vor - kein Baum wird dafür extra gefällt. Holz tropischer Arten stammt von alten
Paletten.
Aus Gärten bekommen sie Bäume, die gefällt werden müssen; aus
deutschen oder auch italienischen Gärtnereien erreichen sie schiefgewachsene
und unverkäufliche Exemplare. Auch botanische Gärten geben Material nach dem Holzschnitt weiter. Die Leidenschaft der Miarkas wurde 2007 durch einen
Zeitungsartikel über historische Xylotheken ausgelöst. Da die nah zu ihrem
Wohnort auf der Schwäbischen Alb gelegene historische Sammlung des Kloster
Neresheim nicht zu besichtigen war, versprach der Forstwirt seiner Frau,
eine Xylothek zu bauen. Eine Traubeneiche machte den Anfang zur ihrer
Bibliothek der Bäume.
Zur Studienausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog (Hg. Museum
Wiesbaden, 2020, ISBN 978-3-89258-131-4, Preis: 8 Euro). Weitere Infos finden Sie online.
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Was: Ausstellung
Wann: Freitag, 5. Juni bis Sonntag, 1. November
Wo: Museum Wiesbaden
Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag von 10:00-20:00 Uhr
Mittwoch und Freitag von 10:00-17:00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag von 10:00-18:00 Uhr
Montag geschlossen
Kosten: Dauerausstellung 6 Euro (ermäßigt 4 Euro)
Pädagogische Gruppen und zwei Begleitpersonen erhalten freien Eintritt in die Dauer- und Sonderausstellungen des Museums Wiesbaden.
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Fotos: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert