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Um den wiederholten Verbrechen der Geldautomatensprengungen entgegenzutreten, haben sich mehrere Bundeländer zu einer länderübergreifenden Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, dabei sind sowohl die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin wie auch das Bundeskriminalamt beteiligt. Die Länderinitiative, die sich aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zusammensetzt, wird vom 19. bis 21. Dezember abgestimmte Fahndungs- und Kontrolltage im jeweils eigenen Zuständigkeitsbereich durchführen.
Das Ziel dabei ist durch die starke Präsenz und die zielgerichteten Maßnahmen potenzielle Tätergruppierungen von einer möglichen Tatausführung abzuhalten.
Zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger haben die drei Bundesländer ihre polizeilichen Aktivitäten noch einmal intensiviert und für ihre gemeinsamen Kontrolltage gebündelt. Die gemeinsamen Kontrollmaßnahmen sollen dabei den Startschuss für weitere länderübergreifende, zielgerichtete Maßnahmen bilden. Bei den Kontrolltagen wird es vermehrte Bestreifung von Geldautomaten geben bis hin zu Kontrollstellen auf überregionalen Reiserouten.
Dabei werden die Länderpolizeien durch die Bundespolizei unterstützt, die ihren besonderen Fokus auf die Einreise möglicher Tätergruppen aus den Niederlanden legen.
Der Innenminister Peter Beuth macht seinen Standpunkt zu dem Thema deutlich und erklärt: "Die Gewährleistung der Sicherheit im öffentlichen Raum ist ein dauerhafter Schwerpunkt der Arbeit der hessischen Polizei, die wir seit Jahren personell und materiell stärken. Durch länderübergreifende Kooperationen haben wir bereits in der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs zahlreiche Erfolge erzielt.
Den Kampf gegen skrupellose Geldautomatensprenger führen wir ebenso
gemeinsam mit unseren Nachbarbundesländern. Mit den intensivierten
Kontrollmaßnahmen unterstreichen wir, dass wir im Kampf gegen skrupellose
Geldautomatensprenger auch in der Zeit zwischen den Jahren nicht nachlassen,
um diese organisierten Strukturen nachhaltig zu zerschlagen."
Der hessische Ansatz gilt als bundesweites Vorbild im Kampf gegen die Geldautomatensprengungen. Die hessische Polizei begegnet den Deliktphänomenen der Sprengungen konsequent und besonders wirksam. Dabei ist neben polizeilich repressiven Maßnahmen, wie beispielsweise der jüngsten Festnahme von fünf Tatverdächtigen mit dem Sachzusammenhang der Geldautomatensprengungen und dem Handel von Betäubungsmitteln am 13. Dezember, für die hessische Polizei die Prävention von solchen Verbrechen der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg.
Andreas Röhrig, Präsident des Landeskriminalamtes Hessen betonte: "Das
Phänomen Sprengen von Geldautomaten kann nur gemeinsam wirkungsvoll bekämpft werden, weshalb ein kontinuierlicher Informationsaustausch aller Partner
unerlässlich ist. Wir intensivieren die Präventionsarbeit mit der
Kreditwirtschaft und den Dachverbänden weiter.
Mit der Gründung der Allianz Geldautomaten konnte Hessen mit gutem Beispiel vorangehen. Der Einsatz des Risikoanalyse-Prozesses 'GLB-operativ' wird bereits erfolgreich angewendet."
Bereits seit 2019 gibt es eine eingerichtete Ermittlungsgruppe nur zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen. Durch intensive Ermittlungen ist es seitdem dem Hessischen Landeskriminalamt gelungen, mehr als 50 Tatverdächtige zu ermitteln und 20 Personen konnten schon rechtskräftig verurteilt werden.
Da die Anzahl an Geldautomatensprengungen im vergangenen Jahr gestiegen ist, wurde auf Initiative des Hessischen Innenministers Peter Beuth Ende 2021 eine besondere Aufbauorganisation, BAO effectus, im Hessischen Landeskriminalamt gegründet. Im vergangenen Jahr haben sie sich bei mehreren Arbeitssitzungen mit Vertretern der hessischen Kreditwirtschaft über effektive Maßnahmen beraten. Aus dieser engen Zusammenarbeit hat sich dadurch im Mai 2022 die bundesweit einmalige Präventionsinitiative „ALLIANZ GELDAUTOMATEN“ gegründet.
Die Präventionsinitiative „ALLIANZ GELDAUTOMATEN“ intensiviert das bereits bestehende Vertrauen und den Wissensaustausch zwischen den beteiligten Kreditinstituten und den Sicherheitsbehörden in einem gemeinsamen Bündnis und dient als ein Vorreitermodell für ein auf Freiwilligkeit beruhendes ganzheitliches Sicherheits- und Präventionskonzept, welches bundesweit beispielhaft erscheint. Das Ziel der Allianz ist es die Anzahl der Geldautomatensprengungen in Hessen signifikant zu reduzieren und so die Gefahr für Personen- und Sachschäden zu minimieren.
Dabei setzt sich die Allianz mit Täterstrukturen auseinander, um diese frühzeitig zu erkennen und zu zerschlagen. Darüber hinaus entwickelt die Initiative weiterhin effektive präventive Maßnahmen. Diese beinhalten beispielsweise den Nachtverschluss, Videoüberwachungen, Nebeltechnik oder etwa die Verwendung von Einfärbe- oder Klebeschutz.
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Symbolfoto