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Der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm kuratiert das Programm der „Wiesbadener Literaturtage 2021“, im September. „Ich freue mich, dass dieses traditionsreiche Literaturfestival nun wieder einmal von einem Schweizer Gastgeber gestaltet wird“, sagt Kulturdezernent Axel Imholz.
Denn die Schweiz habe aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit eine spannende Literatur- und Kulturszene zu bieten. „Peter Stamm verfügt als Erzähler, Theater-, Kinderbuch- und Hörspielautor über eine große literarische Bandbreite und vielfältige künstlerische Interessen; wir dürfen auf ein abwechslungsreiches Festivalprogramm gespannt sein“, so Imholz.
Auf die Zusammenarbeit freut sich auch Susanne Lewalter, die Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine in Wiesbaden: „Peter Stamm ist der Stadt seit seiner Poetikdozentur an der Hochschule Rhein-Main im Jahre 2004 eng verbunden. Er war mit fast all seiner Bücher im städtischen Literaturhaus zu Gast. Unsere Anfrage für die Wiesbadener Literaturtage hat er erfreut zugesagt, weil es ihn immer schon gereizt hat, selbst ein spartenübergreifendes Festivalkonzept zu entwickeln.“
Unter der Federführung des Literaturhauses Villa Clementine veranstaltet das Kulturamt seit 1986 die „Wiesbadener Literaturtage“ als interdisziplinäres Kulturfestival. Dabei konzipiert je eine Autorin oder ein Autor ein spartenübergreifendes Programm, zu dem Lesungen, Filmvorführungen, aber auch Performances oder Konzerte gehören können.
Peter Stamm wurde 1963 im Thurgau geboren und lebt in Winterthur. Er gehört zu den wenigen Autoren, die es geschafft haben, sich schon mit ihrem Debütroman einen der obersten Plätze in der Literaturwelt zu sichern. Sein Debütroman „Agnes“ aus dem Jahre 1998 ist in mehr als 20 Sprachen übersetzt, für das Kino verfilmt worden und gehört zum festen Lektürekanon an deutschen Schulen. Nach seinem erfolgreichen Debüt folgten sechs weitere Romane, darunter „Sieben Jahre“ oder „Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt“, für den er 2018 den Schweizer Buchpreis erhielt. Darüber hinaus veröffentlichte er zahlreiche Erzählbände, darunter „Blitzeis“ im Jahr 1999. Poetikdozentur der Hochschule Rhein-Main
Peter Stamm gilt mit seinen Büchern als ein versierter Beobachter menschlichen Verhaltens. Mit nur wenigen Pinselstrichen, in einer kühlen, klaren Sprache vermag er es, das Innenleben seiner Figuren zu skizzieren. Für sein Werk wurde er unter anderem mit dem Rheingau Literatur Preis 2000, dem Mainzer Stadtschreiber-Stipendium 2013 oder dem Solothurner Literaturpreis 2018 ausgezeichnet. Drei Mal war er für den Deutschen Buchpreis nominiert. Im Jahr 2004 hatte er die erste Poetikdozentur der Hochschule RheinMain und des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden inne. Seine Werke wurden in über 39 Sprachen übersetzt, darunter Japanisch, Taiwanesisch oder Mongolisch.
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Foto: Anita Affentranger