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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Donnerstag den Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Europa als alarmierend bezeichnet. Die wöchentlichen Fallzahlen seien höher als in der ersten Hochphase im März.
In den europäischen Staaten wurden nach Angaben der WHO zwischen 40.000 und 50.000 neue Ansteckungen in den vergangenen 24 Stunden festgestellt. In Deutschland erreichte die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen am Dienstag den höchsten Stand seit April, mit 2.115 positiv ausgefallene Tests.
Obwohl diese Zahlen auch die umfassenderen Tests widerspiegelten, zeigten sie alarmierende Übertragungsraten in Europa.
Der Direktor des WHO-Europa-Büros, Dr. Hans Henri P. Kluge, auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen betonte er, wirksame Maßnahmen wie umfassende Tests, Hygiene- und Abstandsregeln sowie das Vermeiden größerer Versammlungen müssten dringend eingehalten werden. Zugleich müssten die Sorgen und Nöte der Menschen ernstgenommen und auf die entstandene Corona-Müdigkeit eingegangen werden, die angesichts der langen Zeit der Pandemie verständlich sei.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 268.525 (Stand 17. September, 19:00 Uhr) gestiegen. Das sind 1.710 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 237.300. Das sind rund 1.300 mehr als am Mittwoch.
Bei den Sterbefällen ist seit über vier Monaten eine deutliche Entspannung zu erkennen. Die schwersten Wochen, in denen zeitweise mehr als 200 Todesfälle pro Tag gemeldet wurden, liegen weit hinter uns.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Donnerstagabend 9.375 Menschen gestorben. Es sind drei neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden hinzugekommen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 21.850.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Dienstagabend (17. September) bei 1,07. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,07 dass 100 Infizierte im Schnitt 107 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,15 (Stand: 17. September). Damit liegen aktuell wieder beide Kennziffern zur Ansteckungsrate über der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist binnen 24 Stunden um 149 Fälle gestiegen. Es gab keine weiteren Todesfälle. Damit bleibt die Zahl bei 542 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 17.233 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 80% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 15.400 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 1.291 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Das Gesundheitsamt Wiesbaden hat in den vergangenen 24 Stunden sechs Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Damit steigt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 985.
Laut RKI können 915 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind sechs Personen mehr als noch am Mittwoch.
Weil in Wiesbaden in den letzten beiden August-Wochen die Corona-Fälle sprunghaft angestiegen sind, gelten seit Freitag, 28. August, schärfere Corona-Regeln in der hessischen Landeshauptstadt.
Das Alkoholverkaufsverbot in Wiesbaden ist ab dem 14. September aufgehoben. Auch dürfen wieder Veranstaltungen bis 250 Personen durchgeführt werden.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 31 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell weiter 48 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Das Corona-Ampelsystem für Wiesbaden steht weiterhin auf Grün!
Unverändert bleibt die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Cornavirus-Infektion in Wiesbaden verstorben sind - die liegt seit über zwölf Wochen bei 22.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Aktuell liegt die Landeshauptstadt Wiesbaden bei 10,7 Infizierte pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate von Mittwoch auf Donnerstag (16./ 17. September) liegt bei 0,72% - basierend auf dem Eingang der Meldung, nicht auf den Krankheitsbeginn. Die Zuwachsrate von vergangener Woche (Donnerstag) zu heute liegt bei 5,01.
Beim Erreichen der Obermarke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Das 7-Tage-R liegt bei 0,89 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt. Ohne Personen in Ermittlung bei 0,66.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Hessen hat in den letzten Wochen weitere Lockerungen in der Corona-Krise beschlossen. Diese betreffen den Einzelhandel, Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventveranstalter und -teilnehmer. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Angepasste Verordnungen: Keine Mundschutzpflicht im Unterricht"
"Team- und Schulsport ohne Beschränkungen von Personenanzahl"
"Weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Hessen"
"Lockerungen in Altenheimen und für Einzelhandel sowie Veranstaltungen"
“Lockerungen für Kitas, Schulen, Treffen und Schwimmbäder in Hessen“
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
"Möglichst viel Kita-Zeit für möglichst vielen Kindern" - Kitas öffnen ab 2. Juni
Kindertagespflege in Wiesbaden ab Montag wieder geöffnet
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen