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Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind in den letzten rund sieben Tagen in Deutschland sprunghaft angestiegen. Nach Vermutungen des Robert-Koch-Instituts hängt das mit Urlaubsrückkehrern zusammen, die Covid-19 wieder ins Land miteinschleppen.
Deshalb sollen jetzt Corona-Tests für Reisende verpflichtend werden, so Gesundheitsminister Jens Spahn am Montag.
Vermutlich ab Anfang August sollen sich Reiserückkehrer, die aus Gebieten mit einer hohen Infektionsgefahr kommen, verpflichtend auf Corona testen lassen. Auf die Freiwilligkeit, die bisher bestand, will sich der Gesundheitsminister nicht mehr verlassen.
Diese Maßnahme solle allen Bürgerinnen und Bürgern zum Schutz dienen. „Wir müssen verhindern, dass Reiserückkehrer unbemerkt andere anstecken und so neue Infektionsketten auslösen“, so der CDU-Politiker. Für die Reisenden solle der Test aber kostenfrei sein.
Da es sich dabei um einen Eingriff in die Freiheit der Personen handelt, muss dieser verhältnismäßig sei. Demnach ist eine Regelung des Infektionsschutzgesetzes die Grundlage für die Testpflicht. Dabei bezieht diese sich auf eine epidemische Lage von nationaler Tragweite. Dies hatte der Bundestag für die Corona-Pandemie festgelegt. Mit dieser Regelung kann das Bundesministerium für Personen, die aus einem Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko einreisen, dazu verpflichtet werden, sich einer ärztlichen Untersuchung zu stellen.
Freiwillige Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten sind bereits seit diesem Wochenende an verschiedenen deutschen Flughäfen möglich. Wer jedoch keinen negativen Testbefund aufweisen kann, muss sich auch weiterhin in eine zweiwöchige Quarantäne im eigenen Haus begeben.
Die Risikogebiete können auf den Internet-Seiten des Robert Koch-Instituts eingesehen werden. Innerhalb der Europäischen Union zählt derzeit Luxemburg dazu. Darüber hinaus gelten gegenwärtig beispielsweise die USA, Russland, die Türkei, Israel und Marokko als Risikogebiete.
Reiserückkehrer, ganz gleich, ob sie über den Land- oder Luftweg zurück nach Wiesbaden kommen, müssen sich unverzüglich beim Gesundheitsamt melden.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 207.032 (Stand 27. Juli, 19:30 Uhr) gestiegen. Das sind 693 mehr als am Vorabend. Diese niedrige Neuinfektionszahl hängt sehr wahrscheinlich mit dem Wochenendeffekt zusammen.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 190.400. Das sind rund 400 mehr als am Sonntag.
Bei den Sterbefällen zeichnet sich in der Gesamttendenz eine deutliche Bewegung nach unten ab. Die schwersten Wochen, in denen zeitweise mehr als 200 Todesfälle pro Tag gemeldet wurden, liegen weit hinter uns. In den vergangenen rund zehn Wochen waren es niedrige zwei- oder einstellige Werte.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Montagabend 9.125 Menschen gestorben. Ein neuer Todesfall ist in den vergangenen 24 Stunden hinzugekommen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 7.507.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Montagabend (27. Juli) bei 1,28. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,28, dass 100 Infizierte im Schnitt 128 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,02 (Stand: 27. Juli). Damit liegen beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate über der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Hessen in den letzten 24 Stunden um fünf gestiegen. Die Gesamtzahl der an oder mit Covid-19 Gestorbenen in Hessen erhöhte sich nicht und liegt damit weiter bei 518.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 11.685 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 90% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 10.700 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 467 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
In den vergangenen 48 Stunden wurde dem Gesundheitsamt Wiesbaden eine Neuinfektion mit Covid-19 übermittelt. Damit steigt die Gesamtzahl der Personen die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, auf 521 in der hessischen Landeshauptstadt.
Laut RKI können 482 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind sechs Personen mehr als noch am Samstag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen acht Neuinfizierte hinzugekommen, davon befinden sich drei Personen mehr in Ermittlung des Datums.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 17 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Unverändert bleibt die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Cornavirus-Infektion in Wiesbaden verstorben sind - die liegt seit über vier Wochen bei 22.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Aktuell liegt die Landeshauptstadt Wiesbaden bei 2,7 Infizierte pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate von Sonntag auf Montag (26. auf 27. Juli) liegt bei 0,19% - basierend auf dem Eingang der Meldung, nicht auf den Krankheitsbeginn. Die Zuwachsrate von vergangener Woche (Montag) zu heute liegt bei 2,69%.
Beim Erreichen der Obermarke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Das 7-Tage-R liegt bei 0,71 - ohne die Personen in Ermittlung in Wiesbaden. Es liegt bei 0,29 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als 4 Tage zurück liegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Hessen hat in den letzten Wochen weitere Lockerungen in der Corona-Krise beschlossen. Diese betreffen den Einzelhandel, Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventveranstalter und -teilnehmer. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Team- und Schulsport ohne Beschränkungen von Personenanzahl"
"Weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Hessen"
"Lockerungen in Altenheimen und für Einzelhandel sowie Veranstaltungen"
“Lockerungen für Kitas, Schulen, Treffen und Schwimmbäder in Hessen“
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
"Möglichst viel Kita-Zeit für möglichst vielen Kindern" - Kitas öffnen ab 2. Juni
Kindertagespflege in Wiesbaden ab Montag wieder geöffnet
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen